| # taz.de -- Polizei auf dem Fusion-Festival: Keine Wasserwerfer gegen Raver | |
| > Räumpanzer und Wasserwerfer – das sahen Pläne der Polizei für das | |
| > „Fusion“-Festival vor. Jetzt rudert sie zumindest bei diesen beiden | |
| > Dingen zurück. | |
| Bild: Ein Ort der Freude, nicht der Randale: die Turmbühne auf dem „Fusion�… | |
| Hamburg/Lärz dpa | Ein Einsatzkonzept der Polizei für das „Fusion“-Festiv… | |
| in Lärz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) [1][sorgt für Wirbel]. Nach | |
| einem Bericht von Zeit Online sieht das auf den 12. März datierte Papier | |
| der Polizeiinspektion Neubrandenburg vor, dass zeitgleich etwa 100 Beamte, | |
| uniformiert und in zivil, auf dem Gelände sein sollen – rund um die Uhr im | |
| Schichtsystem. | |
| Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums bestätigte am Montag, dass es ein | |
| solches Papier vom 12. März gibt, betonte aber: „Das ist ein überholtes | |
| Konzept.“ Es orientierte sich an dem inzwischen ebenso veralteten | |
| Sicherheitskonzept des Veranstalters. | |
| Die Polizei hatte in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen erstmals eine Wache | |
| und „anlasslose Streifen“ auf dem Festivalgelände gefordert. Nachdem die | |
| Veranstalter der „Fusion“ zuletzt aber ein neues Sicherheitskonzept | |
| vorgelegt haben, prüfe die Polizei dieses, sagte die Polizeisprecherin. Es | |
| sei möglich, dass die Polizei nicht mehr auf einer eigenen Wache direkt auf | |
| dem „Fusion“-Gelände bestehe. | |
| „Wenn das Sicherheitskonzept des Veranstalters so überarbeitet wurde, dass | |
| weitreichende Verbesserungen vorgenommen wurden, wird eine dauerhafte | |
| Präsenz auf dem Gelände möglicherweise gar nicht mehr erforderlich sein“, | |
| teilte die Polizei mit. In einer Stellungnahme am Montagnachmittag hieß es: | |
| „Die Polizei erkennt [2][den friedlichen Charakter] der Fusion seit 22 | |
| Jahren an.“ | |
| ## Keine Wasserwerfer | |
| Nach dem Bericht von Zeit Online sieht das März-Konzept auch vor, dass | |
| Räumpanzer und Wasserwerfer außerhalb des Festivals bereitstehen sollten. | |
| Dazu sagte die Polizeisprecherin: „Bei einem Gespräch mit dem Veranstalter | |
| machte dieser deutlich, dass er nicht für die Sicherheit der Beamten sorgen | |
| kann, wenn diese sich auf dem Fusion-Gelände aufhalten werden, da Teile der | |
| Besuchermenge nicht steuerbar seien. Aus diesem Grund wurde das | |
| Einsatzkonzept mit Stand März 2019 um das Vorhalten von Wasserwerfern etc. | |
| erweitert.“ | |
| Am Montagabend stellte die Polizei in einer Mitteilung klar, die aktuellen | |
| Einsatzplanungen sähen „vor dem Hintergrund des neu vorgelegten | |
| Sicherheitskonzeptes des Veranstalters weder Räumpanzer noch Wasserwerfer | |
| vor.“ | |
| Nach ihren Angaben wurden bis zu 1.000 Betten an der Seenplatte für | |
| Polizisten angefragt, die bei dem Festival Ende Juni mit erwarteten 70.000 | |
| Besuchern im Einsatz kommen könnten. Bereits in den Vorjahren seien | |
| „mehrere hundert Polizisten“ vor allem für Verkehrskontrollen abgestellt | |
| gewesen. Auf dem Gelände selbst habe es hingegen keine Polizeipräsenz | |
| gegeben – anders als diesmal von der Polizei geplant. | |
| ## Ein quasi-militärisches Konzept | |
| Scharfe Kritik an dem Papier kam von den Veranstaltern sowie Linken und | |
| Grünen. Die Polizei plane ein unverantwortliches Eskalationsszenario gegen | |
| das Kulturfestival, sagte Martin Eulenhaupt für den Veranstalter | |
| Kulturkosmos. Er forderte die Landesregierung auf, diesem | |
| unverhältnismäßigen Vorhaben ein Ende zu setzen. „Das bisherige | |
| Einsatzkonzept der Polizei zur „Fusion“ in Lärz ist martialisch und | |
| quasi-militärisch. Mit Deeskalation hat das nichts zu tun“, erklärten Eva | |
| Maria Kröger und Peter Ritter von den Linken. | |
| Die Linksfraktion will das Thema im Landtag zur Sprache bringen und | |
| forderte die Landesregierung unter anderem auf, das Sicherheitskonzept der | |
| Behörden auf ihre Verhältnismäßigkeit zu überprüfen und zusammen mit den | |
| Veranstaltern nach Wegen „für eine minimalinvasive Sicherheitslösung“ zu | |
| suchen. Die Entscheidung über eine Genehmigung des Festivals soll nach | |
| Angaben der Ordnungsamtsleiterin im Amt Röbel/Müritz, Marlen Siegmund, | |
| frühestens am Donnerstag fallen. | |
| 21 May 2019 | |
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