| # taz.de -- Waffenlieferant mit Geldnöten: Heckler & Koch droht die Pleite | |
| > Laut Wirtschaftsprüfern steht der ohnehin angeschlagene Konzern unter | |
| > Liquiditätsdruck. Umstrukturierungen seien dringend nötig. | |
| Bild: Unzuverlässig, vorbestraft und knapp bei Kasse: Heckler & Koch | |
| BERLIN taz | Es könnte eine gute Nachricht sein: Heckler & Koch, weltweit | |
| führender Hersteller von Handfeuerwaffen, eher unzuverlässiger Lieferant | |
| von Sturmgewehren und wegen illegaler Waffenexporte verurteilt, droht | |
| pleitezugehen. Das meldet unter Berufung auf eine sogenannte Warnpassage im | |
| [1][Unternehmensregister] die [2][Welt am Sonntag]. | |
| Erst im Februar erging im Stuttgarter Landgericht ein bisher einmaliges | |
| Urteil: Erstmals wurde ein deutsches Rüstungsunternehmen wegen illegaler | |
| Waffenexporte zur Rechenschaft gezogen. Zwei Mitarbeiter wurden zu | |
| Bewährungsstrafen verurteilt, Heckler & Koch, Ausrüster von Polizei und | |
| Bundeswehr, musste die 3,7 Millionen Euro, die es aus einem illegalen | |
| Waffendeal mit Mexiko eingenommen hatte, an Strafe zahlen. | |
| Jetzt kommen wohl wirtschaftliche Unwägbarkeiten hinzu, nachzulesen im | |
| Unternehmensbericht für 2018 unter der Überschrift „Wesentliche | |
| Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der | |
| Unternehmenstätigkeit“. Die Prüfer weisen vor allem auf das Risiko | |
| fehlender Liquidität hin. Die Liquiditätsziele, so heißt es in merkwürdigem | |
| Betriebswirtschaftsdeutsch, können „nur erreicht werden, wenn die | |
| Produktionsprozesse nachhaltig so verbessert werden, dass die geplanten | |
| Ausbringungsmengen bei margenseitig günstigerem Produktmix erreicht werden | |
| können“. | |
| Es sind Umstrukturierungen nötig, um auf die notwendige Rendite zu kommen. | |
| Oder einfach: Geld muss her. Zur Not Fremdgeld. „Sollte dies nicht | |
| gelingen“, heißt es weiter, „bestehen anderweitige | |
| Finanzierungsnotwendigkeiten, für die es dann externer Quellen bedarf. | |
| Sofern externe Quellen nicht entsprechend in Anspruch genommen werden | |
| können, besteht ein bestandsgefährdendes Risiko.“ | |
| Insgesamt ist der Konzern schon seit längerer Zeit angeschlagen, nicht nur | |
| aufgrund zwielichtiger Deals oder des Ärgers mit dem berüchtigten | |
| Sturmgewehr G36, das von der Bundeswehr angeschafft wurde, dann aber wegen | |
| mutmaßlicher technischer Mängel von Soldaten kritisiert wurde. Andererseits | |
| ist die Konjunkturlage für Waffenexporte weltweit derzeit nachhaltig | |
| günstig. So schnell wird die deutsche Waffenindustrie nicht untergehen. | |
| Eine schriftliche Bitte der taz um Stellungnahme – telefonische Anfragen | |
| schließt der Konzern aus – ließ der Oberndorfer Konzern bis | |
| Redaktionsschluss am Sonntag unbeantwortet. | |
| 2 Jun 2019 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.unternehmensregister.de/ureg/result.html;jsessionid=7CC6CFAB75F… | |
| [2] https://www.welt.de/wirtschaft/article194563459/Waffenhersteller-Bilanzprue… | |
| ## AUTOREN | |
| René Hamann | |
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