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# taz.de -- Vor UN-Artenschutzkonferenz: Eine Million Arten bedroht
> Die Biodiversität auf dem Planeten Erde droht massiv abzunehmen. So steht
> es in einem UN-Bericht, an dem 150 Forscher drei Jahre lang gearbeitet
> haben.
Bild: Wie lange geht das noch? Babyschildkröten wandern am Strand von Malaysia
Paris/Berlin afp/taz | Wegen fortschreitender Umweltzerstörung sind laut
dem Entwurf eines UN-Berichts bis zu eine Million Tier- und Pflanzenarten
vom Aussterben bedroht. Viele dieser 500.000 bis eine Million Arten drohten
„in den kommenden Jahrzehnten“ zu verschwinden, heißt in dem Entwurf des
Berichts zur weltweiten Artenvielfalt, der der Nachrichtenagentur AFP am
Dienstag exklusiv vorlag. Insgesamt gibt es derzeit weltweit 8 Millionen
Tier- und Pflanzenarten.
Zu den Hauptgründen für das drohende Artensterben gehören danach
Landwirtschaft, Abholzung, Bergbau, Fischerei und Jagd, gefolgt von
Klimawandel und Umweltverschmutzung. Den Report will die Zwischenstaatliche
Plattform für Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen
(Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem
Services, IPBES) bei einer Konferenz vorstellen, die am kommenden Montag in
Paris beginnt.
150 Experten aus 50 Ländern haben drei Jahre lang an dem Papier gearbeitet,
das insgesamt 1.800 Seiten haben soll. Experten halten ihn für ähnlich
wichtig wie das Pariser Klimaschutzabkommen für die Biodiversität. Die 130
IPBES-Mitgliedstaaten können auf ihrer Tagung, die eine Woche dauert, noch
Änderungen an dem Text vornehmen, ehe sie ihn verabschieden. Am 6. Mai soll
das Ergebnis veröffentlicht werden.
Der Bericht zeigt den Verlust der Arten- und Pflanzenvielfalt in den
vergangenen Jahren auf. Er basiert auf vier regionalen Auswertungsberichten
(Afrika, Amerika, Asien und Pazifik, Europa und Zentralasien) des
vergangenen Jahres.
## Umsetzung der Artenschutzziele
Er beschreibt auch, wie weit die Welt bei der Umsetzung bereits
vereinbarter Artenschutzziele gekommen ist. Dazu zählen etwa die 2010 von
der 10. Vertragsstaatenkonferenz zur Biodiversitätskonvention (CBD)
beschlossenen Aichi-Ziele.
Sie sehen unter anderem vor, dass bis 2020 der Verlust an natürlichen
Lebensräumen mindestens halbiert, die Überfischung der Weltmeere gestoppt
sowie 17 Prozent der Landfläche und 10 Prozent der Meere unter Schutz
gestellt werden. Auch die Umsetzung der von den Vereinten Nationen 2016
vereinbarten Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals,
SDG) und des Pariser Klimaabkommens nehmen die Experten in den Blick.
23 Apr 2019
## AUTOREN
Kai Schöneberg
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Schwerpunkt Artenschutz
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