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# taz.de -- Katalonien bei Spanien-Wahl: Die Partner in spe sitzen im Knast
> Die Wahlsieger im spanischen Katalonien sind immer noch angeklagt. Ihre
> Stimmen wird Ministerpräsident Sánchez brauchen.
Bild: Grund zum Feiern: Anhänger der Sozialisten in Spanien
MADRID taz | Erstmals in der 40-jährigen Geschichte der
Nach-Franco-Demokratie hat eine Partei, die für die Unabhängigkeit
Kataloniens eintritt, [1][die spanischen Parlamentswahlen] in der
rebellischen Nordostregion gewonnen. Die Republikanischen
Linksnationalisten Kataloniens (ERC) des inhaftierten einstigen
Vizeregierungschefs Kataloniens Oriol Junqueras erzielten in der Provinz
24,6 Prozent und 15 Parlamentssitze. Zusammen mit der separatistischen
Partei „Gemeinsam für Katalonien“ (JxCat) des exilierten ehemaligen
katalanischen Regierungschefs Carles Puigdemont erzielt die
Unabhängigkeitsbewegung 22 der insgesamt 48 katalanischen Parlamentarier im
Madrider Parlament.
Bisher hatten die Katalanen bei spanischen Wahlen spanienweit operierenden
Parteien zum Sieg verholfen. Bis auf 2015 und 2016, als die
linksalternative Schwesterpartei von Podemos, En Comú, gewann, waren dies
die Sozialisten. Die Wahlbeteiligung in Katalonien stieg vergangenen
Sonntag um 14 Prozentpunkte gegenüber den Wahlen 2016. Das ist ein
Mobilisierungsrekord bei einem gesamtspanischen Urnengang.
Sollte Pedro Sánchez ein Linksbündnis mit Podemos anstreben, braucht er
dafür die Stimmen aus dem katalanischen Lager. Nur so kann er die absolute
Mehrheit im Parlament für eine Wiederwahl erreichen. Um dies auszuhandeln,
führt kein Weg am Gefängnis vorbei. Denn der Spitzenkandidat von ERC ist
Junqueras selbst. Dieser sitzt ebenso wie der Listenführer von JxCat, der
ehemalige Vorsitzende der Bürgerbewegung Katalanische Nationalversammlung
(ANC), Jordi Sánchez, in einem Gefängnis bei Madrid in Untersuchungshaft.
Sie gehören zu den zwölf Politikern und Aktivisten, gegen die derzeit im
Zusammenhang mit dem Unabhängigkeitsreferendum von 2017 ein Verfahren vor
dem Obersten Gerichtshof Spaniens läuft. Beiden wird „Rebellion“
vorgeworfen. Ihnen drohen bis zu 25 Jahre Haft. Niemals zuvor wurden
Häftlinge als Listenführer ins spanische Parlament gewählt.
29 Apr 2019
## LINKS
[1] /Parlamentswahl-in-Spanien/!5591037
## AUTOREN
Reiner Wandler
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