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# taz.de -- Drohmails mit rechtsextremen Inhalten: Polizei ermittelt Verdächti…
> Im Fall der über 200 rechtsextremistischen Drohmails an Behörden gibt es
> einen Verdächtigen. Ermittler durchsuchten seine Wohnung in
> Schleswig-Holstein.
Bild: Mitte März evakuierte die Polizei nach einer Bombendrohung den Bahnhof i…
Berlin dpa | Nach einer deutschlandweiten [1][Serie von Mails mit
Bombendrohungen und rechtsextremistischen Inhalten] hat die Polizei einen
Verdächtigen aus Schleswig-Holstein ermittelt. Der Mann stehe unter dem
Verdacht, Verfasser zahlreicher Mails unter anderem mit Drohungen an
Gerichte und andere Einrichtungen zu sein, teilten Polizei und
Staatsanwaltschaft in Berlin am Freitag mit.
Kriminalpolizisten aus Berlin und Schleswig-Holstein durchsuchten am
Donnerstagnachmittag die Wohnung des Verdächtigen in Schleswig-Holstein und
stellten Beweismittel sicher, wie mitgeteilt wurde. Nach Informationen von
NDR und [2][Hamburger Abendblatt] soll die Wohnung im kleinen Ort
Halstenbek wenige Kilometer nordwestlich von Hamburg liegen. Die Polizei
nahm demnach unter anderem Computer und Handys mit. Das bestätigten die
Ermittler in Berlin und Kiel nicht.
Der Mann wurde nicht festgenommen. Es gehe um einen „Anfangsverdacht“ in
einem sehr großen Ermittlungskomplex mit mehr als 200 Mails, sagte eine
Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Weder das Alter noch die
Staatsangehörigkeit des Verdächtigen wurden mitgeteilt. Es gehe um die
Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten.
Nach Informationen des NDR soll der Mann Anfang 30 sein und die deutsche
Staatsangehörigkeit haben. Er soll der Polizei oder dem Verfassungsschutz
bereits einschlägig bekannt sein. Laut dem ARD- Hauptstadtstudio soll es
eine Kette von Indizien sein, die die Polizei zu ihm führte. Der
Verdächtige soll psychisch labil sein.
## Unterzeichnet mit „NSU 2.0“, „Wehrmacht“ oder „RAF“
Die Mails, die seit April 2018 verschickt wurden, seien unter anderem mit
„Nationalsozialistische Offensive“ unterzeichnet gewesen, so die
Staatsanwaltschaft. Sie gingen demnach an Behörden in Hamburg,
Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Brandenburg. Die Berliner
Staatsanwaltschaft ermittelt federführend. Beteiligt war auch das
Bundeskriminalamt.
Ob die komplette Serie aller Drohungen aus den Jahren 2018 und 2019, die
bei Finanzämtern, Rathäusern, Anwaltskanzleien, Verlagen und einzelnen
Politikern in ganz Deutschland eingingen, auch auf das Konto des aktuellen
Verdächtigen gehen könnte, soll jetzt mit Hilfe der beschlagnahmten Beweise
untersucht werden. Daraus ergebe sich, „ob sich der Tatverdacht gegen den
Beschuldigten erhärten lässt“, hieß es.
Unterzeichnet wurden weitere Mails zum Teil auch mit „NSU 2.0“, „Wehrmach…
oder „RAF“. Betroffen waren öffentliche Einrichtungen in Bundesländern wie
Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz,
Sachsen und im Saarland.
Gedroht wurde mit Bomben oder – wie im Fall der Bundestagsabgeordneten
Martina Renner (Linke) – damit, „Bürger auf offener Straße zu exekutieren…
Mehrfach evakuierte die Polizei Gebäude wie einen Hauptbahnhof, Rathäuser,
ein Finanzamt und auch einen Kindergarten. Sprengkörper wurden aber nicht
gefunden.
5 Apr 2019
## LINKS
[1] /Schmaehungen-und-Bombendrohungen/!5580583
[2] https://www.abendblatt.de/hamburg/polizeimeldungen/article216833605/Rechtse…
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Seda Basay-Yildiz
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