| # taz.de -- US-Notstand an der Grenze zu Mexiko: Demokraten scheitern gegen Tru… | |
| > Der Kongress wollte Trumps Notstand beenden, doch der Präsident legte | |
| > Veto ein. Die Demokraten versuchten dieses zu überstimmen – erfolglos. | |
| Bild: Trumps Vorgehen sei unrechtmäßig und gefährlich, sagt Nancy Pelosi | |
| Washington dpa | Die Demokraten sind [1][mit dem Versuch] gescheitert, das | |
| [2][Veto von US-Präsident Donald Trump] im Streit um den von ihm verhängten | |
| Notstand an der Grenze zu Mexiko zu überstimmen. Bei einer Abstimmung am | |
| Dienstag im US-Repräsentantenhaus kam die dafür notwendige | |
| Zweidrittelmehrheit wie erwartet nicht zustande. Der Streit über eine | |
| Grenzmauer wird vor Gericht aber weitergehen. Außerdem drohen die | |
| Demokraten bereits mit dem nächsten Anlauf in einigen Monaten, um Trumps | |
| Vorgehen im Kongress zu stoppen. | |
| Die Demokraten haben 235 der 450 Sitze im Abgeordnetenhaus, also eine | |
| einfache Mehrheit. Es war nicht damit gerechnet worden, dass sie in diesem | |
| Fall Dutzende Republikaner auf ihre Seite ziehen würden. Es stimmten zwar | |
| 14 republikanische Abgeordnete für den Vorstoß der Demokraten, 248 | |
| Ja-Stimmen kamen insgesamt zusammen – aber damit noch immer weit weniger | |
| als für eine Zweidrittelmehrheit nötig. | |
| Trump hatte Mitte Februar einen Nationalen Notstand erklärt, um ohne | |
| parlamentarische Zustimmung eine Mauer an der Grenze zu Mexiko finanzieren | |
| zu können. Der Kongress hatte die von ihm geforderte Summe dafür nicht | |
| gebilligt. Mit Hilfe der Notstandserklärung will Trump zusätzliche | |
| Milliarden aus anderen Geldtöpfen beschaffen – vor allem aus dem | |
| Verteidigungsetat. Sein Vorgehen ist rechtlich aber umstritten. Die | |
| Demokraten halten es für verfassungswidrig, weil der Kongress für die | |
| Bewilligung von Mitteln zuständig ist. Auch aus den Reihen der Republikaner | |
| kam Kritik, dass Trump den Kongress umgeht. | |
| Die Demokraten hatten daher eine Resolution ins Abgeordnetenhaus | |
| eingebracht, um den Notstand wieder zu beenden. Die Resolution bekam sowohl | |
| dort als auch später im – von den Republikanern dominierten – Senat die | |
| nötige Mehrheit, weil sich auch aus den Reihen von Trumps Republikanern | |
| mehrere Politiker in dieser Frage gegen den Kurs des Präsidenten stellten. | |
| Trump musste daraufhin Mitte März das erste Veto seiner Amtszeit einlegen, | |
| um die vom Kongress beschlossene Aufhebung des Notstandes zu verhindern. | |
| Und um wiederum dieses Veto zu überstimmen, wäre im Repräsentantenhaus und | |
| in einem zweiten Schritt auch im Senat eine Zweidrittelmehrheit nötig | |
| gewesen. Dazu kam es nun nicht. Der Versuch, Trumps Veto zu brechen, ist | |
| damit fehlgeschlagen. | |
| ## Sammelklage gegen Notstand | |
| Die Auseinandersetzung wird nun aber vor Gericht weitergehen. 16 | |
| US-Bundesstaaten haben [3][eine Sammelklage gegen Trumps Notstandserklärung | |
| eingereicht]. | |
| Die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, [4][Nancy Pelosi], | |
| sagte, der bisherige Widerstand aus dem Kongress gebe den Gerichten | |
| wesentliche Hinweise an die Hand. Sie nannte Trumps Vorgehen erneut | |
| unrechtmäßig und gefährlich. Pelosi kündigte außerdem an, in sechs Monaten | |
| habe der Kongress erneut die Möglichkeit, diesen falschen Kurs des | |
| Präsidenten zu stoppen. Der Kongress könnte dann erneut eine Resolution | |
| einbringen, um den Notstand zu beenden. Sie betonte, die Demokraten zögen | |
| weiterhin alle Optionen in Betracht, um gegen Trumps Notstandserklärung | |
| vorzugehen. | |
| Der Präsident hatte den Notstand an der Grenze mit einer angeblichen | |
| Invasion von Migranten, kriminellen Banden sowie mit Drogenschmuggel | |
| begründet. Seine Gegner halten dies für ungerechtfertigt und sehen keinen | |
| Notstand an der Grenze. | |
| Trump treibt seine Pläne zum Mauerbau über den Notstandsmechanismus derweil | |
| weiter voran. Das US-Verteidigungsministerium gab eine Milliarde Dollar für | |
| die Stärkung der Grenzanlagen zu Mexiko frei. Der geschäftsführende | |
| Verteidigungsminister Patrick Shanahan teilte am Montagabend (Ortszeit) | |
| mit, dass [5][mit dem Geld ein Zaun] von knapp 92 Kilometern Länge und 5,50 | |
| Meter Höhe bei El Paso im US-Staat Texas gebaut werden solle. Zudem sollten | |
| Straßen errichtet und Beleuchtung installiert werden. Ziel sei es, so den | |
| grenzüberschreitenden Drogenschmuggel zu blockieren. Damit werde einem | |
| Antrag des Heimatschutzministeriums entsprochen. | |
| Das Pentagon sprach ausdrücklich von einem Zaun, nicht von einer Mauer. | |
| Eine solche Grenzmauer war vor der Wahl 2016 ein zentrales | |
| Wahlkampfversprechen Trumps. Die Demokraten lehnen eine Mauer ab. | |
| 27 Mar 2019 | |
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