# taz.de -- Kommentar US-Demokraten unter Trump: Von Opposition keine Spur | |
> Die US-Demokraten müssen sich entscheiden: Wollen sie sich weiter an der | |
> Russland-Affäre abarbeiten oder nicht doch besser Politik machen. | |
Bild: Ein Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Julian Castro | |
Sie können es einfach nicht lassen. [1][Untersuchungen, Vorladungen, | |
komplizierteste Verfahren] zur Russland-Untersuchung und zu den | |
Steuererklärungen des US-Präsidenten Donald Trump, bei denen kaum jemand | |
mehr den Durchblick hat. Das hat alles mit dem politischen und | |
gesellschaftlichen Umbau, den diese konservative US-Regierung derzeit | |
vornimmt, absolut nichts zu tun. Aber es ist das Kernstück der | |
Oppositionspolitik der Demokraten. | |
Bis zur nächsten US-Präsidentschaftswahl sind es noch fast 20 Monate, aber | |
jetzt gerade ist der Moment, in dem die oppositionellen Demokrat*innen | |
wichtige Weichen stellen. [2][Als was wollen sie sich bis zum Wahltag | |
präsentieren?] Wollen sie die Partei sein, die noch immer öffentlich | |
glaubt, durch russische Einmischung die letzte Wahl verloren zu haben, und | |
ihre neue Mehrheit im Repräsentantenhaus nutzt, um sich daran abzuarbeiten? | |
Oder wollen sie diejenigen sein, die sich von der Basis her erneuern und | |
dem Irrsinn Trumps vernünftige und funktionierende Ideen entgegensetzen? | |
Derzeit bestimmt noch die parlamentarische Arbeit die Schlagzeilen, in | |
einigen Monaten wird die [3][demokratische Kandidatenkür] alle | |
Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die allerdings läuft auf eine Art, als sei | |
nichts gewesen. Wieder bestimmen die Konfliktlinien zwischen Linken und | |
Zentristen die Kandidatenauswahl. Und wieder könnte der demokratische | |
Parteiapparat interessengeleitet und selbstgefällig an allen Realitäten | |
vorbei agieren. | |
Donald Trump hat [4][gute Chancen, 2020 wiedergewählt zu werden]. Er hat | |
spätestens seit den Zwischenwahlen im vergangenen Jahr die Republikanische | |
Partei fest im Griff, diktiert mit immer neuen Tweets und | |
Präsidialdekreten die politische Agenda und sorgt durch permanente | |
Wahlkampfauftritte und Twitter-Tiraden dafür, dass er den Kontakt zu | |
seiner Basis nicht verliert. Die Demokraten in ihrem jetzigen Zustand haben | |
dem wenig entgegenzusetzen. | |
5 Apr 2019 | |
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## AUTOREN | |
Bernd Pickert | |
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