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# taz.de -- Inhaftierte Journalistinnen: Eman, Hatice, Gulmire, Ayşe, Israa, �…
> Mindestens 32 Journalistinnen sitzen weltweit im Gefängnis, die meisten
> von ihnen ohne Verurteilung. Eine NGO stellt die Frauen vor.
Bild: Vor der saudi-arabischen Botschaft in Paris fordern Menschen die Freilass…
Berlin taz | Elf Jahre ist es her, dass die Englischdozentin Eman al-Nafjan
den Blog „[1][Saudiwoman“] startete. Ihre Begründung: Die gängige
Berichterstattung über Leben und Kultur in Saudi-Arabien spiegele nicht
ihre persönlichen Erfahrungen wider.
Al-Nafjan beginnt also, selbst über politische und soziale Fragen in ihrer
Heimat zu schreiben – immer mit Fokus auf die Rechte der Frauen. Medien wie
CNN oder der [2][Guardian] werden auf sie aufmerksam und veröffentlichen
einige ihrer Meinungsstücke.
Al-Nafjan kommentiert Bildungspolitik, porträtiert Aktivistinnen und
veröffentlicht Blogposts, in denen sie sich am [3][Fahrverbot für Frauen]
abarbeitet. Das saudische Königreich hob dieses Fahrverbot im Juni
vergangenen Jahres auf. Einen Monat vorher, im Mai 2018, [4][wird Eman
al-Nafjan festgenommen] und sitzt seitdem im Gefängnis.
Al-Nafjan ist eine von vier Journalistinnen in Saudi-Arabien und mindestens
32 weltweit, die wegen ihrer kritischen Artikel, Hörfunk- und
Fernsehbeiträge eingesperrt sind. Die Zahlen, herausgegeben anlässlich des
Internationalen Frauentags, stammen vom Komitee zum Schutz von Journalisten
– einer US-amerikanischen NGO, die sich für Pressefreiheit und
Menschenrechte von ReporterInnen einsetzt.
## „Unruhestiftung und Provokation“
[5][Auf seiner Webseite] hat das Komitee grafisch aufbereitet, wo die
Frauen herkommen, ob und wofür sie angeklagt wurden und mit welchen Themen
sie sich befassten. Die meisten der Frauen berichteten über die politischen
Verhältnisse in ihrem Land, über Menschenrechte, Korruption oder die
Diskriminierung von Minderheiten.
Fast die Hälfte der Journalistinnen, 14 insgesamt, befinden sich nach
Angaben der NGO in türkischen Gefängnissen. Darunter Hatice Duman, die für
ihr angebliche Mitgliedschaft in einer kommunistischen Partei zu einer
lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt ist. Einige Anklagepunkte basieren
auf den Aussagen ihres Ehemannes, dem während seiner Anhörung Gewalt
angedroht worden sein soll. Oder Ayşe Nazlı Ilıcak, festgenommen nach dem
gescheiterten Militärputsch 2016. Sie soll Anhängerin der Gülen-Bewegung
und somit „Sprachrohr einer Terrororganisation“ sein. Das Urteil:
lebenslänglich.
Neben 14 Frauen in der Türkei und vier in Saudi-Arabien sind laut Komitee
sieben Journalistinnen in China, zwei in Vietnam, zwei in Israel und
Palästina, zwei in Ägypten und eine in Syrien inhaftiert.
Gegen die Reporterinnen in China, die überwiegend wegen ihrer Recherchen
zur Unterdrückung der UigurInnen festgenommen wurden, lautete die Anklage
übersetzt „Unruhestiftung und Provokation“. Gulmire Imin, die
Staatsgeheimnisse verraten und eine illegale Demonstration organisiert
haben soll, bekam wie Ayşe Nazlı Ilıcak und Hatice Duman lebenslänglich.
Mehr als die Hälfte der 32 Frauen wartet noch auf ein Urteil.
8 Mar 2019
## LINKS
[1] https://saudiwoman.me/
[2] https://www.theguardian.com/profile/eman-al-nafjan
[3] /Frauen-hinterm-Steuer-in-Saudi-Arabien/!5512726
[4] /Frauenrechtler-in-Saudi-Arabien/!5510226
[5] https://cpj.org/blog/2019/03/international-womens-day-jailed-journalists.php
## AUTOREN
Leonie Gubela
## TAGS
Journalismus
Pressefreiheit in der Türkei
Feinde der Pressefreiheit
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Frauenkampftag
Schwerpunkt Türkei
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Saudi-Arabien
Fahrverbot
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