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# taz.de -- Kommentar Einigung zum Digitalpakt: Mehr Wissen statt mehr Wischen
> Der Digitalpakt ist durch, allerdings wird das die Schulen nicht ins
> digitale Zeitalter befördern. Nicht solange das Angebot für Fortbildungen
> fehlt.
Bild: Die Digitalisierung von Schulen ist keine Frage mehr von Geld, sondern Ze…
Geht doch. Der [1][Digitalpakt] kann tatsächlich nach über zwei Jahren
Verzögerung starten, weil Bund und Länder einen Kompromiss über ihre
künftige [2][Zusammenarbeit in Bildungsfragen] erzielt haben. Wer aber
glaubt, die Schulen würden nun mit Highspeed ins digitale Zeitalter
katapultiert, irrt. Und das liegt nicht primär daran, dass es an Computern
oder WLAN mangelt. Wenn man den Kindern erlauben würde ihre Smartphones im
Unterricht zu benutzen, wäre die Mehrzahl der Schulen wahrscheinlich zu
nahezu 100 Prozent mit digitalen Endgeräten ausgestattet.
Es liegt auch daran, dass die Länder bei ihrem Teil des Paktes, nämlich den
Qualifizierungen der LehrerInnen, immensen Nachholbedarf haben. Wie
integriert man digitale Medien so in den Unterricht, dass nicht nur ein
Mehr an Wischen, sondern auch an Wissen entsteht? Wie wird Lernen
partizipativer, vernetzter, interaktiver? Das Interesse der LehrerInnen an
solchen Fortbildungen ist groß, das belegen verschiedene Umfragen. Allein
es mangelt an Angeboten.
Die Bundesländer haben Fortbildungen in den vergangenen Jahren
vernachlässigt. Sie schreiben den PädagogInnen zwar qua Schulgesetzen vor,
sich fortzubilden – erheben aber nicht systematisch den Bedarf und
überlassen es engagierten Pädagogen, ihr Wissen zu erweitern. Und
zugegeben: Bei einer im internationalen Vergleich hohen
Unterrichtsverpflichtung und den [3][nicht kleiner werdenden
Herausforderungen] – Integration, Inklusion, soziale und familiäre Probleme
in den Familien – braucht man schon viel Enthusiasmus dafür.
Zudem sind Fortbildungen dann sinnvoll, wenn sie keine einmaligen
Veranstaltungen sind, sondern Kurse, die über einen längeren Zeitraum
laufen und deren Ergebnisse in den Kollegien reflektiert werden können.
Neben Geld ist die wichtigste fehlende Ressource die Zeit. LehrerInnen
müssten freigestellt werden, um sich weiterzubilden. In Zeiten, in denen
Pädagogen bereits aus dem Studium für die Schulen rekrutiert werden, stehen
die Chancen dafür jedoch schlecht.
21 Feb 2019
## LINKS
[1] /Digitalpakt-verabschiedet/!5575155
[2] /Streit-um-Grundgesetzaenderung/!5575037
[3] /Einstige-Brennpunktschule-in-Berlin/!5531963
## AUTOREN
Anna Lehmann
## TAGS
Digitalpakt
Schule
Bildung
Bildungspolitik
Schwerpunkt Grundgesetz
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