# taz.de -- Streit um Grundgesetzänderung: Einigung beim Digitalpakt für Schu… | |
> Bund und Länder werden den Streit um eine Änderung des Grundgesetzes | |
> offenbar beenden. Am Abend kommt der Vermittlungsausschuss zusammen. | |
Bild: Es ist komplizierter, den Streit um den Digitalpakt zu lösen als diese m… | |
Berlin dpa/rtr/afp | Im monatelangen [1][Streit um den Digitalpakt für | |
Schulen] zeichnet sich eine Einigung ab. Die Ministerpräsidenten Bayerns | |
und Hessens, Markus Söder (CSU) und Volker Bouffier (CDU), sehen große | |
Chancen, dass der Streit über den Digitalpakt für Schulen beigelegt werden | |
kann. „Wir haben einen guten Kompromiss gefunden“, sagte Söder der | |
Süddeutschen Zeitung. „Eigentlich steht einer Einigung nichts mehr im Weg.“ | |
Bouffier sprach in der Zeitung ebenfalls von einem „sehr vernünftigen | |
Kompromiss“. Er gehe davon aus, dass er eine breite Mehrheit finden werde. | |
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig zeigte sich | |
ebenfalls zuversichtlich, „zu einer guten Einigung zu kommen“. Die | |
SPD-Politikerin sagte der Rheinischen Post: „Wir haben mit dem, was die von | |
uns eingesetzte Arbeitsgruppe vorbereitet hat, eine gute Grundlage für die | |
Diskussion im Vermittlungsausschuss.“ Auch der Parlamentarische | |
Geschäftsführer Carsten Schneider (SPD) sagte, der Vermittlungsausschuss | |
von Bundestag und Bundesrat werde am Abend die Einigung besiegeln. „Da bin | |
ich sehr sicher.“ | |
Der [2][Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat] verhandelt an | |
diesem Mittwochabend weiter über eine Grundgesetzänderung unter anderem für | |
die Digitalisierung der Schulen. Erwartet wird eine Empfehlung des | |
Vermittlungsausschusses an beide Kammern. Es geht darum, ob und unter | |
welchen Bedingungen der Bund den Ländern und Kommunen künftig Mittel für | |
Schulen, sozialen Wohnungsbau und Nahverkehr zur Verfügung stellen darf. | |
Die geplante Grundgesetzänderung soll unter anderem den Weg für den | |
Digitalpakt Schule ebnen. | |
Ursprünglich hatte sich eine Gruppe von Ministerpräsidenten der Union gegen | |
eine Verfassungsänderung gestellt. An der Einigung waren auch FDP und Grüne | |
beteiligt, da Union und SPD für eine Zwei-Drittel-Mehrheit zur | |
Grundgesetzänderung auf deren Unterstützung angewiesen sind. | |
## „Bildung bleibt inhaltlich Ländersache“ | |
Der zwischen Bund und Ländern bereits ausgehandelte Pakt regelt die | |
geplante Finanzhilfe des Bundes von fünf Milliarden Euro für WLAN, Computer | |
und digitale Lerninhalte an den Schulen. Der Bundestag hatte einen | |
Gesetzentwurf für die Grundgesetzänderung beschlossen. Die Länder lehnten | |
den Gesetzesplan aber im Bundesrat im Dezember geschlossen ab. Sie | |
fürchteten zu starke Eingriffe in ihre Zuständigkeiten. Auch ein | |
Vermittlungsergebnis braucht erneut jeweils eine Zwei-Drittel-Mehrheit in | |
Bundesrat und Bundesrat. | |
Die Bedenken der Länder scheinen nun ausgeräumt. Söder sagte der | |
Süddeutschen Zeitung, die Frage der Länderrechte sei vernünftig geregelt. | |
„Es gibt keinen Eingriff in die Schulhoheit, das ist uns wichtig. Bildung | |
bleibt inhaltlich Ländersache.“ | |
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) zeigte sich | |
zufrieden mit dem sich abzeichnenden Kompromiss zum Digitalpakt. Damit | |
werde der Föderalismus in Deutschland gestärkt, sagte Laschet im | |
Deutschlandfunk. Die Lösung müsse lauten, dass das Geld unbürokratisch in | |
den Schulen ankomme, die Kompetenz der Länder aber gleichzeitig durch das | |
Grundgesetz gewahrt bleibe, sagte Laschet. „Und wenn das so ist, heißt das | |
natürlich auch, dass es Kontrollmechanismen, Berichtspflichten der Länder | |
gibt, aber keine Mechanismen, in denen nun Bundesbeamte in jedem Schulamt | |
Akten durchsuchen.“ | |
Vor der Sitzung des Vermittlungsausschusses forderte die Gewerkschaft | |
Erziehung und Wissenschaft (GEW) weitere Bundesmittel für Bildung. „Wir | |
brauchen auch mehr Geld für Schulbauten“, sagte die GEW-Vorsitzende Marlis | |
Tepe in Berlin. „Der Sanierungsstau ist riesig.“ In fast allen Städten | |
seien wegen der immer zahlreicheren Schüler zudem zusätzliche Schulen | |
nötig. | |
20 Feb 2019 | |
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Anja Karliczek | |
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