| # taz.de -- Kommentar Neue Elektrofahrzeuge: Mehr Vielfalt auf der Straße | |
| > Verkehrsminister Scheuer will neue E-Fahrzeuge zulassen. Nur das | |
| > Platzproblem müsste mitgedacht werden, sonst wird das nichts. | |
| Bild: Wer E-Tretroller zulässt, sollte sich Gedanken über die Sicherheit in S… | |
| Was für ein Glück, dass auch ein Minister, der normalerweise völlig | |
| freidreht, mal etwas Sinnvolles unternehmen kann. In diesem Fall handelt es | |
| sich um Verkehrsminister Andreas Scheuer. Er will mit Verordnungen | |
| ermöglichen, dass auch Elektrotretroller und elektrisch angetriebene Boards | |
| künftig hierzulande unterwegs sein dürfen. Für einen, der bislang eher mit | |
| „My car is my castle“-Mentalität auffiel, ist das schon ein ordentliches | |
| Stück alternative Mobilität. | |
| Und die ist dringend notwendig. [1][Denn jede Alternative zum privaten | |
| Auto] ist erst einmal ein Fortschritt: Sie verbraucht weniger Ressourcen, | |
| weniger Platz, und im Idealfall bewegen sich die Fahrer:innen zumindest | |
| etwas mehr, als nur die Hand vom Schaltknüppel zum Lenkrad zu führen. | |
| Außerdem positiv: Die neuen Fahrzeuge samt Nutzenden wurden nicht auf die | |
| Gehwege verbannt, wo schon jetzt manche:r Fußgänger:in bange in Richtung | |
| Skateboards, Rollerblades und Tretroller blickt. Sie dürfen stattdessen auf | |
| Radwegen, Radspuren und sogar auf der Straße fahren. Genau: Straße, diese | |
| meterbreite Asphaltspur, für die Autofahrer:innen am liebsten das exklusive | |
| Nutzungsrecht hätten. | |
| Und hier ist leider auch der Haken. Denn was jetzt passieren wird: Unfälle. | |
| Nötigung, wobei Menschen auf den neuen Fahrzeugen ausgehupt, zu knapp | |
| überholt oder beim Abbiegen übersehen werden. Nach den ersten Fällen wird | |
| klar sein: So geht das nicht. Und dann müssen die Fahrzeuge wieder von der | |
| Straße, oder die Nutzungshürden werden so hoch gelegt, dass niemand mehr | |
| Interesse daran hat. | |
| Dabei wäre das Gegenteil richtig: [2][Für Alternativen zum Auto] müsste es | |
| auch mehr Platz auf den Straßen geben. Nicht: Hier die Autos, am Rand noch | |
| der Rest. Sondern: Priorität für alles, was nicht Auto ist. Wo die Straßen | |
| sowieso schon ausreichend breit sind, damit auch noch eine Pkw-Spur Platz | |
| hat, da möge halt eine sein – übergangsweise. Scheuers Reservoir an | |
| sinnvollen Vorhaben ist also hoffentlich noch nicht ganz erschöpft. | |
| 18 Feb 2019 | |
| ## LINKS | |
| [1] /OePNV-verschleppt-oekologischen-Umbau/!5570166 | |
| [2] /Verkehrsexpertin-ueber-Mobilitaetswende/!5567827 | |
| ## AUTOREN | |
| Svenja Bergt | |
| ## TAGS | |
| Andreas Scheuer | |
| Mobilität | |
| Autoverkehr | |
| Verkehrsunfälle | |
| Flugtaxis | |
| Volkswagen | |
| Volkswagen | |
| ÖPNV | |
| Mobilität | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Kommentar Scheuer und die Flugtaxis: Am Ziel vorbeigeflogen | |
| Anstatt Drängenderes anzugehen, kümmert Scheuer sich um völlig überflüssige | |
| Flugtaxis. Der Minister sollte seine Prioritätensetzung überdenken. | |
| VW setzt auf E-Mobilität: Volkswagen gibt sich gut und grün | |
| VW-Beschäftigte erhalten den höchsten Bonus seit 2015. Der Autobauer will | |
| seine Technik für E-Autos auch anderen Herstellern zur Verfügung stellen. | |
| Gebeutelter VW-Konzern stellt E-Auto vor: Mehr Klima wagen | |
| Volkswagen präsentiert den „ID“, „klimaneutrales“ E-Mobil mit Größe … | |
| Kosten wie beim Golf. Stapellauf für das Modell soll im Frühjahr 2020 sein. | |
| ÖPNV verschleppt ökologischen Umbau: Kaum Elektro-Busse im Einsatz | |
| Nahverkehrsunternehmen würden gerne auf umweltfreundliche Fahrzeuge | |
| umrüsten. Aber die Industrie kann nicht liefern. | |
| Kabinett beschließt Förderung: E-Dienstwagen bald zum Vorzugspreis | |
| Die Bundesregierung will die Nachfrage nach E-Autos antreiben, indem sie | |
| Firmenwagen födert. Von Branchenexperten kommt Kritik. |