Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Abgeordnetenhaus: Kollatz rechnet Kauftour schön
> Der SPD-Finanzsenator sieht nur wenig Belastung des Landeshaushalts durch
> Wohnungskäufe. Die Opposition bezweifelt das im Hauptausschuss des
> Parlaments.
Bild: GSW-Wohnungen zurück kaufen? Nur in Tranchen, meint Finanzsenator Kollat…
Bauen, kaufen, Mietkosten deckeln: Das ist laut Finanzsenator Matthias
Kollatz die Linie, die er mit Regierungschef Michael Müller (beide SPD) in
der Baupolitik verfolgt – und zwar in dieser Reihenfolge. Darauf legte sich
Kollatz am Mittwoch im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses fest. Dort
wollte die FDP wissen, wie es Berlin bei einem gut verplanten Haushalt von
rund 30 Milliarden Euro und 58 Milliarden Schulden schaffen soll, für einen
möglicherweise zweistelligen Milliardenbetrag die Wohnungen der früher
landeseigenen GSW zurückzukaufen. Das hatte Müller im Januar als Ziel
genannt.
Kollatz widersprach mit seiner Prioritätensetzung denen, die der SPD
vorhalten, wenn man nur noch vorhandene Wohnungen kaufe, um bezahlbare
Mieten zu sichern, bleibe kein Geld für Neubau. Es gehe, wie von der
rot-rot-grünen Koalition vereinbart, darum, jährlich mit den landeseigenen
Wohnungsgesellschaften ca. 6.000 Wohnungen zu bauen und daneben 3.000 bis
4.000 von anderen Eigentümern zu kaufen. Derzeit gehören dem Land rund
310.000 Wohnungen, nachdem ihre Anzahl durch Verkäufe wie bei der GSW schon
auf 260.000 Wohnungen gesunken war. Jüngst wurde der Kauf von 1.821
Wohnungen im Kosmosviertel in Altglienicke bekannt.
Folgt man dem Finanzsenator, so kostet der Kauf privater Wohnungen – man
dürfe das Thema nicht auf „Rückkauf“ verengen, also auf den Kauf früher
landeseigener Wohnungen, forderte Kollatz – die Steuerzahler fast nichts:
Die Wohnungsgesellschaften würden den Kauf über eigenes Geld und Kredite
finanzieren und diese Investition über ihre Mieteinnahmen wieder
hereinholen. Zu „Phantompreisen“ kaufe man nicht. Allenfalls einen
Teilbetrag würde das Land zuschießen. Oppositionsabgeordnete hielten
Kollatz vor, die landeseigenen Unternehmen mit dieser Politik in tiefe
Verschuldung zu treiben.
Die rund 51.000 GSW-Wohnungen, die seit 2014 zur Deutsche Wohnen gehören,
würde das Land laut Kollatz selbst bei einem entsprechenden Angebot nicht
auf einen Schlag kaufen. Der Senator sprach mehrfach von „Tranchen“, in
denen das geschehen würde. Dieser französische Begriff bezeichnet eine
Teilsumme – offen ließ er, wie groß diese Teile sein könnten.
13 Feb 2019
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Matthias Kollatz-Ahnen
Deutsche Wohnen
Wohnungsmarkt
Mieten
Miete
Deutsche Wohnen
Michael Müller
## ARTIKEL ZUM THEMA
Ausverkauf der Stadt: Die Hypothek der Linken
Vor 20 Jahren verkauft Rot-Rot die landeseigene GSW mit über 65.000
Wohnungen. Eine Scheiß-Entscheidung, sagt der damalige Wirtschaftssenator
heute.
Neuer Wohnungsmarktbericht: Mieten steigen ungebremst
Die Einkommen der Berliner legten im vergangenen Jahr zu, aber die Mieten
stiegen deutlich schneller. Das ist ein Ergebnis des
IBB-Wohnungsmarktberichts 2018.
Kommentar Wohnungspolitik: Ein Strauß Nebelkerzen
Rekommunalisierung, Mietendeckel, die Enteignung von Immobilienkonzernen:
Es gibt viele Pläne gegen die Wohnungsnot. Aber was bringen sie?
Wohnungspolitik: „Die Finanzlage reicht dafür nicht“
Finanzsenator Kollatz (SPD) befürwortet ausgewählte Wohnungskäufe, ist aber
gegen Volksbegehren zur Enteignung der Deutsche Wohnen.
Deutsche Wohnen: Gib sie wieder her!
Einst verscherbelte Rot-Rot 60.000 landeseigene Wohnungen der damaligen
GSW. Jetzt will der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) sie
zurückkaufen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.