Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Apples Umsatzeinbrüche: Der Apfel fällt
> Die Einbußen beim IPhone-Verkauf alleine auf Trump und den Handelskrieg
> mit China zu schieben, ist schwach. Apple hat sich einfach verrechnet.
Bild: Das Iphone hat seinen magischen Touch verloren – zumindest in China
Wem es gut geht, der ruht sich gern erstmal auf dem Erreichten aus – das
galt auch für den Technikkonzern Apple. Solange sich das IPhone zu
beliebigen Preisen verkaufte, solange Millionen wohlhabender Chinesen
[1][kein anderes Smartphone] akzeptierten, schien es keinen Grund für
Veränderungen zu geben. Jetzt bricht das Geschäftsmodell zusammen.
Eigentlich sollte sich die Überraschung in Grenzen halten: Die Marktanteile
waren in der Handy-Welt schon immer beweglich. Während Firmen wie Miele und
Coca-Cola mit ihren Produkten langfristige Werte schufen, ziehen die
führenden Handy-Anbieter wie ein Flimmern durch die Wirtschaftsgeschichte.
Siemens Mobile, Motorola, Nokia, Blackberry, Sony Ericsson, HTC – sie alle
trugen bereits mit mindestens einem Modell die Krone des Marktführers.
Heute sind sie fast vergessen: Sie haben Trends verpasst, weil sie sich an
ihren vermeintlichen Stärken klammerten, wurden von der Konkurrenz überholt
und überraschend schnell vom Kunden abgehakt.
Apple schien die Ausnahme zu sein, doch die Warnzeichen waren unübersehbar.
Im vergangenen Jahr stagnierte der Absatz von I-Phones. Bezeichnenderweise
durchbrach das Unternehmen quasi zur selben Zeit die
Rekord-Marktkapitalisierung von einer Billion Dollar. Firmenchef Tim Cook
verbreitete da noch Optimismus: Den sinkenden Absatz könne er durch höhere
Preise auffangen. Hochmut kommt vor dem Fall.
## Warum das Doppelte zahlen?
Mit den aktuellen Zahlen offenbart Cook nun die Wahrheit: Die Kunden waren
nicht bereit, die [2][überzogenen Preise] von zum Teil bis zu 1.600 Euro
für die neuen Modelle hinzulegen. Schließlich gibt es für die Hälfte ein
praktisch ebenbürtiges Top-Smartphone aus China. Dort, auf dem weltgrößten
Handy-Markt, haben die Kunden das gemerkt. Der Trend ist weltweit zu
spüren.
Nun alles auf [3][China und den Handelskrieg] zu schieben ist daher
Augenwischerei. Apple muss seinem Ruf wieder gerecht werden, wirklich neue
und hilfreiche Elektronik herzustellen, statt nur die Preisschraube für das
Immergleiche anzuziehen.
3 Jan 2019
## LINKS
[1] /Neue-Iphone-Modelle-in-China/!5537244
[2] /Neues-iPhone-X-von-Apple/!5447207
[3] /Aus-Le-Monde-diplomatique/!5542413
## AUTOREN
Finn Mayer-Kuckuk
## TAGS
China
Donald Trump
Apple
Handel
iPhone
Schwerpunkt USA unter Trump
Schwerpunkt USA unter Trump
Lesestück Meinung und Analyse
China
Strafzölle
## ARTIKEL ZUM THEMA
Handelskonflikt zwischen USA und China: Abschwung schafft Anreiz zur Einigung
Im Handelsstreit mit China schickt US-Präsident Trump eine Delegation nach
Peking. Für China ist eine Lösung bitter nötig. Die Wirtschaftslage ist
trüb.
US-Autor über zwei Jahre Trump: „Trump ist zynisch, ohne es zu wissen“
Mit jedem Tweet des US-Präsidenten wächst das Gefühl, „das alles geht gar
nicht“. Der kalifornische Intellektuelle Hans Ulrich Gumbrecht über Trumps
Impulse.
Aus „Le Monde diplomatique“: Wer siegt im Handelskrieg?
Trump ist siegesgewiss. China setzt auf den riesigen Binnenmarkt, der
Exportverluste kompensieren könnte. Verlierer sind die Bürger.
Neue Iphone-Modelle in China: Apple kuscht vor Peking
Die neuen Apple-Smartphones dürfen in China keine elektronische SIM-Karte
haben. Das hilft dem Überwachungsstaat.
US-Strafzölle gegen China: Trump attackiert Apple
Der US-Präsident prophezeit dem iPhone-Hersteller hohe Verluste, wenn das
Unternehmen die Produktion nicht von China in die USA verlegt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.