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# taz.de -- taz-adventskalender „Frohe Botschaft“ (6): Schon wieder eine Fa…
> Holla, die Neuköllner sind aber flott – schon die zweite Fahrradstraße in
> einem Jahr eröffnet. Fehlt nur noch Geld für Asphalt, um weiterzubauen!
Bild: Schnelles Verkehrsmittel, auf Fahrradstraßen noch schneller
Nach dem christlichen Kalender wird die Frohe Botschaft ja erst am 24.
Dezember verkündet. Weil es in diesem irdischen Jammertal aber so selten
Grund zur Freude gibt, präsentieren wir bis Weihnachten täglich eine gute
Nachricht.
Hurra, in Neukölln geht es voran. Vor Kurzem wurde schon wieder eine neue
Fahrradstraße eingeweiht – was die Autorin als Anwohnerin und emsige
Radlerin natürlich begrüßt. Am Weigandufer bis zur Verlängerung am
Weichselplatz und zu einem Stück Pflügerstraße haben Radfahrer seit
neuestem Vorfahrt vor Autos, man darf sogar nebeneinander fahren!
Das Schöne an Fahrradstraßen ist ja, dass sie relativ einfach und
kostengünstig eingerichtet werden können – eigentlich. Ein paar Schilder
aufgestellt, an den Kreuzungen ein paar weiße Fahrräder auf den Asphalt
gemalt mit Pfeilen in beide Fahrtrichtungen, fertig ist die Laube. Und da
das so einfach ist, geht das Neuköllner Bezirksamt damit jetzt quasi in
Serie: Vor gut einem Jahr wurde nämlich schon Neuköllns erste Fahrradstraße
eröffnet: auf dem nördlichen Teilstück der Weserstraße.
## Ende nach 450 Metern
Die Betonung liegt hier allerdings auf „nördlichem Teilstück“: Die
Weserstraße, die parallel zur Sonnenallee vom Hermannplatz fast bis zum
S-Bahnring führt, ist 2,4 Kilometer lang, aber nur auf 450 Metern
Fahrradstraße.
Warum? Auf den anderen knapp 2 Kilometern ist sie gepflastert. Gaaaanz
schlecht für Radfahrer, das weiß auch das Bezirksamt. Bevor die Weserstraße
also gänzlich zur Fahrradstraße wird, muss sie asphaltiert werden. Dafür
sei bislang allerdings kein Geld da, hieß es voriges Jahr auf taz-Anfrage.
Ein Jahr später: Man habe auf der Weserstraße noch nicht weitermachen
können, weil dort die Wasserbetriebe erst „umfangreiche Bauarbeiten“ hätt…
durchführen müssen, erklärt der Sprecher des Bezirksbürgermeisters der taz.
Nach wie vor sei zudem die Finanzierung „nicht abschließend geklärt“. Man
strebe aber die Kostenübernahme von 2 bis 3 Millionen Euro durch die
Senatsumweltverwaltung an. Wenn das geklärt sei, könne man im Herbst
nächsten Jahres (sic!) loslegen.
## Hier Asphalt, dort Pflaster
Da man in der Zwischenzeit aber offenbar nicht untätig rumsitzen wollte,
wurde und wird derweil in anderen Straßen Nordneuköllns fleißig asphaltiert
– was ja an sich auch nichts Schlechtes ist. Auf der Friedelstraße kann man
jetzt schön Rad fahren, auf der Donaustraße bald, auch für ein paar
Sträßchen im Schillerkiez war wohl noch Geld für Asphalt da. Nur die erste
Fahrradstraße des Bezirks harrt weiter der Dinge, die da kommen mögen.
Die neue, zweite Fahrradstraße ist übrigens länger – ganze 1,5 Kilometer.
Dafür wäre sie nach – freilich unmaßgeblicher – Meinung der Autorin nicht
wirklich nötig gewesen. Denn ohnehin fahren am Weigandufer seit Jahr und
Tag so viele Radler, oft sogar ganz frech nebeneinander, dass einem als
AutofahrerIn schon lange angst und bange wird.
Andererseits zeigt sich darin, wie fortschrittlich eine moderne Verwaltung
sein kann: Sie folgt einfach der critical mass!
6 Dec 2018
## AUTOREN
Susanne Memarnia
## TAGS
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Schwerpunkt Schillerkiez in Berlin
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Mobilitätsgesetz
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