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# taz.de -- Verbindungen in die extreme Rechte: AfD prüft ihre Jugend
> Der Bundesvorstand der AfD will über den Status der JA als
> Nachwuchsorganisation abstimmen lassen. Das kann aber noch dauern.
Bild: Bislang kann es trotz Kontakten in die rechtsextreme Szene weitergehen �…
Berlin taz | Die AfD geht jetzt offiziell auf Abstand zu ihrer
Jugendorganisation Junge Alternative (JA). Das gab der Bundesvorstand am
Montag nach einer Telefonkonferenz bekannt. In einer Mitteilung heißt es,
dass das Parteigremium von der JA erwarte, dass sie sich „unverzüglich“ von
Mitgliedern trennt, die sich menschenverachtend geäußert hätten. Zudem
werde der Konvent der Partei beauftragt, einen Antrag auf eine
Satzungsänderung bezüglich der Anerkennung der JA als Jugendorganisation
der Partei zu prüfen. Das könnte am Ende eine Abgliederung oder Auflösung
des Nachwuchsverbandes bedeuten.
„Wir tragen nun alle verfügbaren Informationen zusammen“, sagte
AfD-Bundesvize Kay Gottschalk der taz. Auf dem Konvent der Partei am 8. und
9. Dezember werde man diese dann „ergebnisoffen“ prüfen und einen
Beschlussempfehlung für den nächsten Bundesparteitag verabschieden. Dort
würde dann tatsächlich über die Zukunft der JA entschieden. Das allerdings
kann noch dauern: Der nächste Bundesparteitag der AfD ist erst für
September 2019 geplant.
Gemunkelt wurde über diesen Schritt schon länger. Schon seit Monaten steht
die Junge Alternative wegen rechtsextremer Umtriebe im Fokus. Drei
Landesverbände werden bereits aufgrund ihrer Nähe zur extremen Rechten vom
Verfassungsschutz beobachtet: Bremen, Niedersachsen und Baden-Württemberg.
Dass Verbindungen einiger Mitglieder beispielsweise zur Identitären
Bewegung (IB) trotz Unvereinbarkeitsbeschluss bestehen, ist bekannt. Auch
die IB macht daraus keinen Hehl. Bundessprecher Daniel Fiß bestätigte
[1][gegenüber der FAZ]: „Personelle Überschneidungen gibt es mitunter
sicherlich.“
Schon Anfang November hatte der JA-Bundesverband die Abgliederung seines
niedersächsischen Ablegers beschlossen. In der Parteispitze wurde indes
auch über eine gänzliche Ablösung des Nachwuchsverbandes diskutiert. Bis
Montag gaben sich die Mitglieder des Bundesvorstands aber bedeckt.
Lediglich Parteivize Georg Pazderski [2][hatte dem
RedaktionsnetzwerkDeutschland] vergangene Woche gesagt: „Es gibt die
Möglichkeit, die JA oder einzelne Landesverbände von der AfD abzulösen.“
Zudem hatten sich einzelne Mitglieder aus dem Bundesvorstand der
Jugendorganisation über eine mögliche Auflösung geäußert.
Mit dem jetzigen Beschluss, der nach taz-Informationen auch nicht
einstimmig fiel, versucht die AfD offenbar vor allem Zeit zu gewinnen. Bis
zum nächsten Bundesparteitag werden noch viele Monate vergehen. Und dort
braucht es am Ende eine Zweidrittelmehrheit, um eine Satzungsänderung
bezüglich der JA durchzusetzen. Möglich wäre auch, dass am Ende nur weitere
Landesverbände abgegliedert werden – oder sich gar nichts ändert. Zum
aktuellen Beschluss des Bundesvorstands äußerte sich der JA-Bundesverband
am Montag nicht.
26 Nov 2018
## LINKS
[1] http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/identitaere-bestaetigen-ueberschn…
[2] http://www.lvz.de/Nachrichten/Politik/AfD-Jugendorganisation-vor-ihrem-Ende
## AUTOREN
Anna Grieben
Konrad Litschko
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