# taz.de -- Verbindung zur „Identitären Bewegung“: Parteirechte unterstüt… | |
> Führende Kräfte des rechten Flügels stellen sich hinter die Junge | |
> Alternative (JA). Die „jungen Mitstreiter“ verdienten Respekt. | |
Bild: Wie einige Funktionäre über die Parteijugend urteilten, sei unverhältn… | |
Berlin taz | In der AfD formiert sich Widerstand gegen [1][Erwägungen des | |
Parteivorstands], die Nachwuchsorganisation „Junge Alternative“ (JA) | |
aufzulösen. Sowohl der Thüringer Landes- und Fraktionschef Björn Höcke als | |
auch sein Kollege aus Brandenburg, Andreas Kalbitz, stellten sich hinter | |
die Jugendorganisation. Höcke und Kalbitz sind die führenden Kräfte des | |
rechten Flügels der AfD. | |
„Es ist unverhältnismäßig, wie einige Funktionäre der AfD über unsere | |
Parteijugend in Gänze den Stab brechen“, sagte Höcke. Zwar müsse es auf | |
Fehler einzelner JA-Mitglieder entschiedene Reaktionen geben. Eine ganze | |
Parteigliederung unter Generalverdacht zu stellen, aber sei „völlig | |
inakzeptabel“. Die „jungen Mitstreiter“ verdienten zunächst einmal Respe… | |
Schließlich würden sie „ihre Karrieremöglichkeiten und manchmal gar ihre | |
körperliche Unversehrtheit“ riskieren. „Daraus resultiert eine | |
grundsätzliche Pflicht der verantwortlichen Parteifunktionäre, zu ihnen zu | |
stehen, ohne Fehlentwicklungen zu tolerieren“, so Höcke. | |
Ähnlich hatte sich bereits am Montag sein Verbündeter aus Brandenburg | |
geäußert. „Ich vertraue auf unsere JA und danke unseren jungen Mitstreitern | |
für Ihren Einsatz“, sagte Kalbitz. In einem einstimmigen Beschluss hatte | |
sich zuvor der Brandenburger Landesvorstand ausdrücklich zu der | |
Jugendorganisation bekannt. „Wir stehen geschlossen zum Landesverband der | |
Jungen Alternative in Brandenburg als unserem bewährten Jugendverband“, | |
heißt es in dem Beschluss. Und weiter: „Jede Bestrebung, die eine | |
Abgliederung oder Auflösung der JA Brandenburg intendiert, lehnen wir | |
entschieden ab.“ | |
Der AfD-Bundesvorstand hatte am Montag die parteiinterne Arbeitsgruppe | |
Verfassungsschutz beauftragt, einen Bericht zum Zustand der JA vorzulegen. | |
Auch soll der Parteikonvent einen Antrag auf Änderung der Parteisatzung | |
prüfen, um eine mögliche Trennung von der Jugendorganisation vorzubereiten. | |
Kalbitz, der Beisitzer im Bundesvorstand ist, hatte sich dem Vernehmen nach | |
bereits in dem Gremium gegen dieses Vorgehen ausgesprochen, war aber | |
unterlegen. | |
## Selbst einigen JA-Mitglieder geht es inzwischen zu weit | |
Hintergrund ist, dass inzwischen drei Landesverbände der JA – | |
Niedersachsen, Bremen und Baden-Württemberg – [2][vom Verfassungssschutz | |
beobachtet werden]. Einer der Gründe: Verbindungen zur völkischen | |
„Identitären Bewegung“, die ebenfalls vom Verfassungsschutz beobachtet | |
wird. Diese Verbindungen sind seit langem bekannt, wurden bislang aber | |
zumindest geduldet. Dem rechten Flügel haben sie als Verbindung ins | |
außerparlamentarische Mileu stets genutzt. | |
Inzwischen aber geht es selbst einigen JA-Mitgliedern zu weit. In einer | |
gemeinsamen Austrittserklärung hatten zuletzt einige JA-Mitglieder aus | |
Baden-Württemberg kritisiert, in in mehreren Bezirksverbänden seien | |
„regelrechte Parallelstrukturen mit engen Verbindungen zur IB“ aufgebaut | |
worden. Der Hälfte der JA-Mitgliedschaft gehe es nicht mehr „um eine | |
freiheitlich-patriotische Jugendpolitik“, sondern um die Verfestigung einer | |
„totalen Ablehnung dessen, was sie nebulös als System bezeichnen“. | |
Durchgesetzt werde dieser Kurs „in zunehmend sektenartigen Strukturen“. | |
Zudem hatten auch immer wieder Äußerungen einiger JA-Mitglieder und die | |
Veröffentlichung von Chat-Protokollen, in denen unter anderem NS-Verbrechen | |
relativiert werden, den Bundesvorstand unter Zugzwang gesetzt. Denn derzeit | |
prüft der Verfassungsschutz, ob nicht auch auch die AfD selbst ein Fall für | |
die Behörde ist. | |
27 Nov 2018 | |
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## AUTOREN | |
Sabine am Orde | |
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