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# taz.de -- Kandidatin für Bundestagsvizepräsidentin: AfD nominiert Mariana H…
> Der erste Bundestagsvize-Kandididat der AfD war mehrfach im Plenum
> durchgefallen. Jetzt einigt sich die Fraktion auf eine eher moderate
> Politikerin.
Bild: Die hessische AfD-Politikerin Mariana Harder-Kühnel
Berlin taz | Ein gutes Jahr nach der konstituierenden Sitzung des
Bundestags will die AfD noch einmal versuchen, den Posten eines
Bundestagsvizepräsidenten zu besetzen. Die Fraktion nominierte dafür
Mariana Harder-Kühnel. Die 44-jährige Hessin gehört zu den innerhalb der
AfD eher moderateren PolitikerInnen.
Vor einem Jahr war der ursprünglich aufgestellte Kandidat Albrecht Glaser
dreimal [1][durchgefallen]. Die anderen Fraktionen hatten den langjährigen
CDU-Kommunalpolitiker aus Frankfurt wegen seiner Äußerungen zum Islam die
Zustimmung verweigert. Glaser hatte den Muslimen in Deutschland das im
Grundgesetz verbriefte Recht auf Religionsfreiheit abgesprochen, weil
seiner Auffassung nach der Islam selbst keine Religionsfreiheit kennt.
Die AfD-Fraktion hatte lange an Glaser festgehalten und versucht, einen
[2][vierten Wahlgang] auf die Tagesordnung des Bundestags zu setzen. Das
aber hatte der Ältestenrat abgelehnt, weil eine Wahl Glasers aussischtslos
sei.
Trotzdem suchte man zunächst nicht nach einem neuen Kandidaten, auch weil
sich mit der Leerstelle im Bundestagspräsidium die von der AfD geliebte
Opferrolle gut inszenieren ließ. Die sei nützlicher als eine Besetzung des
Posten, dieser Ansicht war zunächst nicht nur Fraktionschef Alexander
Gauland. Diese Einschätzung hat sich in den vergangenen Monaten deutlich
geändert. Schließlich bewegte man Glaser dazu, auf den Posten zu
verzichten.
Mariana Harder-Kühnel war schon bei Glasers Nominierung in der Fraktion als
eine mögliche Kandidatin gehandelt worden. Jetzt setzte sie sich gegen
Karsten Hilse durch, einen Polizeibeamten aus Sachsen.
Harder-Kühnel, die bereits 2013 der AfD beitrat und den Kreisverband
Main-Kinzig mit aufbaute, stand bei der Bundestagswahl auf Platz 1 der
hessischen Landesliste. Im Bundestag ist sie eine der 62 SchriftführerInnen
und Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, ihr
Schwerpunkt ist Familienpolitik.
Im Bundestag ist Harder-Kühnel bislang nicht groß aufgefallen, was auch an
ihrem im Vergleich zu anderen AfD-PolitikerInnen eher moderaten Ton liegt.
Im Bundestagswahlkampf aber sorgte sie einmal mit einem Selfie für Furore.
Harder-Kühnel hatte den damaligen SPD-Spitzenkandidaten Martin Schulz um
ein Foto gebeten und dies in den sozialen Netzwerken gepostet. Darunter
schrieb sie: „Schnappschuss aus #Wiesbaden: Noch erkennt Martin Schulz mich
nicht, das sollte sich nach der 'Btw17 ändern.“ Zumindest jetzt werden sich
Schulz und die anderen Abgeordenten mit Harder-Kühnel beschäftigen müssen.
7 Nov 2018
## LINKS
[1] /Bundestagspraesident-Wolfgang-Schaeuble/!5457484
[2] /Amt-des-Bundestagsvizepraesidenten/!5478564
## AUTOREN
Sabine am Orde
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