Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Social-Media-Firma verklagt US-Influencer: Zu wenig „Influence“
> In den USA wird erstmals ein Instagram-Promi verklagt, der sich nicht an
> seinen Vertrag gehalten hat. Es geht um 60.000 Dollar.
Bild: Luka Sabbat hätte die Spectacle-Brille eigentlich auf mehreren Instagram…
BERLIN taz | Lukas Sabbat hat alles, was einen sogenannten [1][Influencer]
ausmacht. Er ist jung, tätowiert, trägt Dreads, einen Schnauzer, postet
zahlreiche Instagram-Bilder, auf denen er in weißen Turnschuhen posiert.
Der 20-jährige US-Amerikaner aus New York bezeichnet sich selbst als
Stylist, kreativer Unternehmer und Model. Wirklich bekannt wurde Sabbat
erst, als er etwas mit Kourtney aus dem [2][Kardashian Clan] hatte. Kurz
gefasst: Er hat kein außergewöhnliches Talent und trotzdem [3][folgen ihm
1,4 Millionen Menschen auf Instagram.]
Das war auch der Grund, warum Luka Sabbat für [4][Snap, die Firma hinter
Snapchat,] arbeiten sollte. Ihre PR-Agentur verklagt ihn nun, weil er sich
nicht an den Vertrag gehalten und wie vereinbart geworben hat. Der
Influencer sollte die „Snap Spectacles“ promoten. Diese Brillen haben eine
eingebaute Kamera und wurden für Snapchat entwickelt, um Bilder direkt vom
Gerät in die Social Media-App hochzuladen.
Der Vertrag sieht vor, dass Sabbat mehrere Fotos und Storys auf Instagram
postet. Auf denen soll zu sehen sein, wie er die Brille trägt und es sollte
einen „Swipe-Up“-Link geben, um direkt auf die Kauf-Seite der Brille zu
gelangen. Zudem sollten zwei der Fotos bei Fashion Weeks, etwa in Paris
oder New York, aufgenommen sein. Und jedes der Postings sollte vorher mit
der Agentur besprochen werden.
## Zu wenig Fotos
Sabbat postete aber viel zu wenig Fotos von sich mit der Brille – nämlich
nur ein einziges. Und selbst das erscheint etwas lieblos: er, also Sabbat,
wie er alleine an einem Esstisch sitzt und sich eine Banane ans Ohr hält.
Sabbat trägt zwar die „Snap Spectales“, jedoch erkennt man die kaum. Es
könnte genauso gut eine normale Sonnenbrille sein. Das Foto sei weder mit
Snap abgesprochen gewesen, noch habe er dem Auftraggeber Einblick in seine
Instagram-Statistiken gegeben.
Für die Werbung sollte Sabbat insgesamt 60.000 Dollar vom Unternehmen
bekommen, davon 45.000 im voraus. Die Agentur will diese nun zurück. Sabbat
gab zwar zu, dass er sich nicht an den Vertrag gehalten hat, weigert sich
aber, das Geld zurückzugeben. Snap reagierte darauf prompt und verklagt den
Influencer nun auf weitere 45.000 Dollar Schadenersatz.
Ob er diese tatsächlich zahlen muss, wird nun das oberste Gericht in New
York entscheiden. Es ist der erste Fall in den USA, bei dem ein
Instagram-Star verklagt wird, weil er zu wenig Werbung gemacht hat. Das zu
erwartende Urteil könnte deshalb wegweisend für das künftige Verhältnis
zwischen Unternehmern und Influencern sein.
Korrektur: In einer früheren Version dieses Beitrages war als Followerzahl
14 Millionen. Korrekt sind 1,4 Millionen.
5 Nov 2018
## LINKS
[1] /Influencer-auf-Youtube-und-Instagram/!5389562/
[2] /!5255034/
[3] https://www.instagram.com/lukasabbat/?hl=de
[4] https://www.snap.com/de-DE/
## AUTOREN
Irina Angerer
## TAGS
Influencer
USA
Instagram
Snapchat
Instagram
Reiseland Tunesien
Journalismus
Kanye West
Schwerpunkt Meta
## ARTIKEL ZUM THEMA
Cathy Hummels gewinnt Prozess: Keine Schleichwerbung
Influencerin Hummels postet bei Instagram Bilder von Produkten, ohne sie
als Werbung zu kennzeichnen. Ein Abmahnverband klagte – und verlor.
Kolumne Aufgeschreckte Couchpotatoes: Unterwegs für Likes und Follower
Wie Instagram & Co die Welt für uns entdecken: Schöner Reisen zu exotischen
Orten und angesagten Locations. Beispielsweise in die tunesische Wüste.
Start-up-Unternehmen im Journalismus: Wir fangen dann jetzt mal an
In den vergangenen Jahren gab es so viel Unternehmertum im Journalismus wie
lange nicht. In den USA fallen Gründungen leichter.
Kanye West distanziert sich von Trump: Politischer Pop-Influencer
Kanye West scheint Trump via Twitter die Freundschaft gekündigt zu haben.
Der Einfluss des Rappers ist nicht zu unterschätzen.
Neue Regeln bei Fotodienst: Instagram knickt ein
Instagram plante, die Fotos seiner Nutzer zu Werbezwecken zu verkaufen.
Nach heftigem Protest der User revidiert das Unternehmen seine Ankündigung.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.