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# taz.de -- Neue Regeln bei Fotodienst: Instagram knickt ein
> Instagram plante, die Fotos seiner Nutzer zu Werbezwecken zu verkaufen.
> Nach heftigem Protest der User revidiert das Unternehmen seine
> Ankündigung.
Bild: Zuerst möchte Instagram die Fotos der Nutzer verkaufen dürfen, jetzt do…
NEW YORK/SAN FRANCISCO/BERLIN dpa/afp/taz | Der Fotodienst Instagram macht
nach heftiger Nutzer-Kritik einen Rückzieher bei geplanten Änderungen der
Nutzungsregeln. Das Unternehmen sprach dabei von einem Missverständnis.
„Wir haben keine Absicht, Ihre Fotos zu verkaufen“, [1][stellte Mitgründer
Kevin Systrom klar] und entschuldigte sich am Dienstagabend für unklare
Formulierungen. Auch müssten sich Nutzer keine Sorgen machen, dass ihre
Bilder ungefragt in Werbeanzeigen auftauchen.
Sehr locker formulierte [2][neue Regeln] hatten solche Interpretationen
zugelassen und für [3][Aufruhr] bei den Nutzern gesorgt. Viele erklärten,
Instagram zu verlassen. Die von Facebook übernommene Plattform ist mit
mindestens [4][100 Millionen Nutzern] einer der populärsten Fotodienste im
Netz.
Die Instagram-Nutzer störten sich vor allem an einem Punkt in den neuen
Regeln, laut dem Instagram bei einer wortwörtlichen Auslegung Bilder und
andere Daten Werbetreibenden zur Verfügung stellen und dafür Geld kassieren
könne. Gemeint dabei sei aber nur, dass ein Nutzer zum Beispiel sehen
könne, welche seiner Freunde die Fotos einer bestimmten Firma bei Instagram
abonniert hätten, erklärte Systrom jetzt. „Es ist unser Fehler, dass die
Formulierungen verwirrend sind“. Eine neue Version solle klarer werden.
Unbegründet sei auch die Befürchtung, dass Instagram-Bilder in
Werbeanzeigen auftauchen könnten, betonte Systrom. „Wir haben keine solchen
Pläne und werden deswegen die Formulierung entfernen, die diese Frage
aufkommen ließ“. Instagram wolle klassische störende Anzeigen wie
Werbebanner verhindern. Stattdessen sei die Idee, Nutzern für sie
möglicherweise interessante Instagram-Accounts und Inhalte vorzustellen und
damit Geld zu verdienen.
Nach Veröffentlichung der neuen Regeln hatte sich im Internet wie ein
Lauffeuer die Behauptung verbreitet, Instagram wolle unter der neuen
Facebook-Regie Fotos von Nutzern verkaufen. Dienste, die beim Sichern von
Instagram-Fotos helfen, meldeten einen Ansturm von Kunden an - was auf eine
Abwanderung von Nutzern hinweisen könnte. Die neuen Regeln sollten am 16.
Januar in Kraft treten.
## Neue Bestimmungen wegen Facebook
Die umstrittene Passage in den am späten Montag veröffentlichten
Nutzungsrichtlinien lautete: „Der Dienst kann teilweise oder ganz von
Werbeeinnahmen unterstützt werden. Um uns zu helfen, interessante bezahlte
oder gesponserte Inhalte oder Werbung zu platzieren, erklären Sie sich
damit einverstanden, dass ein Unternehmen oder eine andere Einheit uns
dafür bezahlt, Ihre Benutzernamen, Abbild, Fotos (zusammen mit allen
anhängenden Metadaten) und/oder Aktionen, die sie vornehmen, im
Zusammenhang mit bezahlten oder gesponserten Inhalten oder Werbekampagnen
anzuzeigen, ohne jede Vergütung für Sie“
Außerdem warnte Instagram, dass bezahlte Services oder gesponserte Inhalte
nicht unbedingt als solche ausgezeichnet werden. Weitere neue Bestimmungen
hingen vor allem mit der [5][Übernahme durch Facebook] zusammen. So behielt
sich Instagram das Recht vor, sämtliche Informationen inklusive Geodaten
mit anderen zu teilen.
Mit Instagram können per Smartphone geschossene Fotos kostenlos bearbeitet
und anschließend auf Facebook, Twitter und anderen sozialen Netzwerken im
Internet veröffentlicht werden. Dort zählt das Teilen von Bildern mit
anderen Nutzern zu einer der Hauptaktivitäten.
Das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook hatte im Frühjahr rund eine
Milliarde Dollar für Instagram mit damals rund 30 Millionen Nutzern
geboten. Angesichts der massiven Kursverluste der Facebook-Aktie fiel der
tatsächliche Kaufpreis am Ende einige hundert Millionen Dollar niedriger
aus. Facebook machte von Anfang an keinen Hehl daraus, dass sich die teure
Übernahme am Ende rechnen soll. Auf Seite von Facebook mit mehr als einer
Milliarde Mitgliedern wurden die Schleusen für Instagram-Daten bereits vor
kurzem mit neuen Datenschutz-Regeln geöffnet.
Populär geworden war Instagram mit Hilfe des Facebook-Rivalen Twitter.
Anfang Dezember sorgte Instagram aber dafür, dass Mitglieder ihre Bilder
nicht mehr direkt sondern nur noch als Link auf Twitter veröffentlichen
können. Offenbar will Instagram Nutzer stärker auf die eigenen Seiten
lenken, um sich durch vermehrte Zugriffe höhere Werbeeinnahmen zu sichern.
19 Dec 2012
## LINKS
[1] http://blog.instagram.com/post/38252135408/thank-you-and-were-listening
[2] http://instagram.com/about/legal/privacy/updated/
[3] http://twitter.com/nickbilton/status/280727796622442496
[4] http://mashable.com/2012/09/11/instagram-100-million/
[5] /!91191/
## TAGS
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