Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Neue Studie zur Ozonschicht: Das Loch im Himmel wird kleiner
> Das Ozonloch schließt sich langsam, aber stetig – das zeigt ein
> UN-Bericht. Ein Abkommen soll bei der endgültigen Erholung helfen.
Bild: Das Ozonloch wird kleiner – ein Lichtblick, aber das Ziel ist noch nich…
Im globalen Umweltschutz gibt es endlich einmal eine gute Nachricht: Das
„Ozonloch“ über der Erde schließt sich inzwischen deutlich und regelmäß…
In jedem Jahrzehnt nehme die Konzentration der schützenden Ozonschicht in
der Atmosphäre wieder um etwa ein bis drei Prozent zu, hat die offizielle
„Wissenschaftliche Bewertung des Ozonabbaus“ der UN-Agenturen für
Meteorologie und Umwelt (WMO und Unep) nun festgestellt.
„Beim jetzigen Trend sollte das Ozon in der nördlichen Halbkugel und in den
mittleren Breiten in den 2030er Jahren komplett wiederhergestellt sein“,
heißt es in dem Bericht. „Auf der Südhalbkugel sollte das in den 50ern und
an den Polgebieten in den 2060ern der Fall sein.“
Der Report wurde auf der 30. Konferenz des Montreal-Protokolls vorgestellt,
die derzeit im ecuadorianischen Quito tagt. Der Bericht zeigt eine
[1][deutliche Abnahme der Substanzen in der Luft, die die Ozonschicht
schädigen], insbesondere der chlorierten Fluorkohlenwasserstoffe FCKW.
Diese stammen vor allem aus Kühlanlagen und Sprühdosen. Ihr Einsatz wurde
mit dem Montreal-Protokoll von 1987 limitiert und lief aus.
Um die Erholung der Ozonschicht fortzusetzen, fordert der Bericht, die
Produktion aller ozonschädigenden Substanzen weltweit zu beenden, illegale
Produktionsorte aufzuspüren und die Emissionen von Stickoxiden (NOx) zu
vermindern, die ebenfalls schädlich sind.
Die Ozonschicht in der oberen Atmosphäre schützt Menschen, Tiere und
Pflanzen vor aggressiver ultravioletter Strahlung. Der massenhafte Einsatz
von Treib- und Kühlmitteln hatte sie bis Ende der 90er Jahre um etwa 10
Prozent reduziert. Wissenschaftler befürchteten eine starke Zunahme von
Hautkrebs, Augenleiden und schwere Schädigungen von Pflanzen. Das
„Ozonloch“ hatte zu seinen gefährlichsten Zeiten 2006 über der Antarktis
eine Ausdehnung von etwa 30 Millionen Quadratkilometern, das nun auf 25
Millionen geschrumpft ist.
## Mahnung an die US-Regierung
Allerdings sind auch die Ersatzstoffe (FKW) ein Problem, weil sie sehr
wirksame Treibhausgase sind. Deshalb tritt am 1. Januar 2019 das
„Kigali-Zusatzabkommen“ in Kraft, mit dem sich bislang 58 Staaten
verpflichten, deren Gebrauch um 80 Prozent einzuschränken. Gelingt das,
könnte bis 2100 eine Erwärmung von etwa 0,5 Grad vermieden werden, so die
Unep.
Gerade hat der Weltklimarat IPCC in einem umfangreichen Bericht gewarnt,
die Folgen einer Erderwärmung um 2 Grad seien deutlich schwerwiegender als
bei 1,5 Grad: Es drohten dann mehr Extremwetter, mehr Landverlust durch
einen höheren Meeresspiegel, und Millionen von Menschen seien zusätzlich
betroffen.
„Das Montreal-Protokoll ist mit gutem Grund eines der erfolgreichsten
multinationalen Abkommen der Geschichte“, sagte Unep-Chef Erik Solheim. Der
„Mix aus überzeugender Wissenschaft und gemeinsamem Handeln ist der Grund,
warum das Kigali-Abkommen so vielversprechend ist“.
Diese Mahnung geht an die [2][US-Regierung, die aus dem Pariser
Klimaschutzabkommen aussteigen will]. Noch hat Präsident Donald Trump nicht
entschieden, ob er das Kigali-Abkommen dem Kongress vorlegt, um es damit in
Kraft zu setzen. Dabei machen US-Firmen und Konservative Druck für die
Ratifizierung: Sie hoffen auf zusätzliche Exporte im Umfang von 5
Milliarden Dollar im Jahr für den wachsenden Markt von Kühltechnik in
Asien. Bleiben die USA dem Abkommen fern, fürchten sie dabei Nachteile
gegenüber China.
6 Nov 2018
## LINKS
[1] /Forscher-ueber-die-Atmosphaere/!5315161
[2] /Nach-dem-Pariser-Klimaabkommen/!5502273
## AUTOREN
Bernhard Pötter
## TAGS
Kigali
Ozonloch
USA
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
Umweltschutz
Weltklimarat
Ozon
Schwerpunkt Klimawandel
Pariser Abkommen
Unep
Ozonloch
Ökostrom
Verpackungsmüll
Ozonloch
## ARTIKEL ZUM THEMA
Schutzschicht über der Arktis: Erstes Ozonloch über dem Nordpol
Während sich das Ozonloch über der Antarktis langsam schließt, dünnt sich
nun die Ozonschicht über der Arktis aus. Mögliche Ursache: der Klimawandel.
EU stellt 2050-Klimaplan vor: CO2-Nulldiät ist machbar
Es gibt viel Kritik an EU-Kommissionsstrategie für ein klimaneutrales
Europa bis 2050: Minderungsziele etwa in der Landwirtschaft oder im Verkehr
fehlen.
Vorwürfe gegen UN-Umweltchef: Vielflieger Solheim tritt zurück
Zu viele Flugmeilen, zu hohe Hotelrechnungen: Erik Solheim gibt sich
unschuldig, seinen Job ist er dennoch los.
Kommentar Gestopftes Ozonloch: Fakten für den Erfolg
Aus dem Erfolg beim Ozonloch kann man etwas lernen: Alarmrufe aus der
Wissenschaft müssen wieder todernst genommen werden.
Ab 2021 keine Zulage mehr für Ökostrom: Eine neue Ära grüner Energien
Ab 2021 werden alte Ökostromanlagen allmählich nicht mehr gefördert. Neue
Solarkraftwerke sind schon jetzt zeitweise ohne Zuschüsse rentabel.
Studie weist Kunststoff im Körper nach: Mikroplastik im Menschenkörper
Forscher finden zum ersten Mal Mikroplastik im menschlichen Stuhl. Vor
allem die Vielfalt der Kunststoffe überrascht.
Neue Studie zur Ozonschicht: Das Ozonloch ist zurück
Die Schutzschicht dünnt sich aus. Forscher suchen noch nach einer
Erklärung. Die US-Regierung zögert ihre Zustimmung für ein Abkommen hinaus.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.