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# taz.de -- Bundestagsinitiative für Studienplätze: Unis first
> Die Grünen-Fraktion im Bundestag schlägt vor, dass der Bund Studienplätze
> dauerhaft finanzieren soll. Der Betrag soll jährlich erhöht werden.
Bild: Die Zahl der Studierenden bleibt hoch – nun soll die Finanzierung der P…
Auch in diesem Jahr werden sich aller Voraussicht nach wieder rund eine
halbe Million StudienanfängerInnen neu an den Hochschulen immatrikulieren.
Damit lägen die Anfängerzahlen das zehnte Jahr in Folge über der 400.000er
Marke und damit weit über dem Niveau von 2005. Und das soll, so
prognostiziert es etwa das Centrum für Hochschulentwicklung der Bertelsmann
Stiftung die nächsten 30 Jahre so bleiben.
Die Grünen im Bundestag fordern nun auch, die Finanzierung entsprechend
anzupassen. Sie wollen den Hochschulen die Milliarden aus dem Hochschulpakt
dauerhaft zur Verfügung stellen und die Summen jährlich um drei Prozent
erhöhen. „Der qualitative Ausbau der Hochschulen muss weitergehen, damit
flächendeckend beste Lehr- und Studienbedingungen herrschen“, heißt es in
dem Antrag, der der taz vorab vorliegt. Am Freitag wollen die Grünen ihn
einbringen.
Den Pakt hatten Bund und Länder vor mehr als einer Dekade geschlossen, um
den sprunghaften Anstieg der Studierendenzahlen infolge der doppelten
Abiturjahrgänge und der ausgesetzten Wehrpflicht abzufedern. Von 2007 bis
2023 bekommen die Hochschulen insgesamt 38 Milliarden Euro, etwas mehr als
die Hälfte des Betrages stammt aus dem Bundeshaushalt. Doch 2020 läuft der
Pakt aus.
Derzeit verhandeln die Staatssekretäre von Bund und Ländern, wie sie ihn
dauerhaft fortsetzen können, um Stellen und Studienplätze nicht zu
gefährden. Bis Frühjahr 2019 müssen sie sich einig werden, damit die
Hochschulen Planungssicherheit haben. Doch die Verhandlungen verliefen zäh,
wie es aus Teilnehmerkreisen heißt. Die Länder wollen mehr Geld, der Bund
möchte mehr Einfluss nehmen. Und untereinander sind sich die Länder
keineswegs einig, etwa wenn es darum geht, nach welchem Schlüssel das Geld
verteilt wird.
## Lehre gleichstellen
Der wissenschaftspolitische Sprecher der Grünen, Kai Gehring, mahnt zur
Eile: Den Hochschulpakt nach 2020 zu verstetigen und zu dynamisieren sei
elementar, um die Studien- und Arbeitsbedingungen sowie die
Betreuungsrelationen an den Hochschulen zu verbessern. „Die Neuaufstellung
muss genutzt werden, um mit dem Prinzip ,Außeruniversitäre First,
Hochschulen Second' zu brechen.“
Mit ihrem Antrag wollen die Grünen die Finanzierung von Studienplätzen
nämlich an die Forschungsfinanzierung angleichen. Über den Pakt für
Forschung und Innovation, dem Booster für die außeruniversitären Institute,
erhalten Leibniz, Helmholtz und Co. jährlich um drei Prozent wachsende
staatliche Etats. „Die Neuaufstellung der Wissenschaftsfinanzierung ist
überfällig“, meint Gehring. Während die Grundfinanzierung der
außeruniversitären Forschung stetig steige, stagniere die Grundfinanzierung
der Hochschulen.
26 Sep 2018
## AUTOREN
Anna Lehmann
## TAGS
Bundestag
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Studienplätze
Hochschulpakt
Anja Karliczek
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