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# taz.de -- Hacker-Angriff auf Labor: Schweiz wirft Russland Spionage vor
> Diplomatische Krise zwischen der Schweiz und Russland: Hintergrund ist
> ein Cyberangriff auf ein Labor mit einer Verbindung zum Fall Skripal.
Bild: Forensische Untersuchung des Ortes, wo Skripal und seine Tochter gefunden…
GENF taz | Zwischen der Schweiz und Russland eskaliert eine diplomatische
Krise. Auslöser sind „Erkenntnisse“ des für die In- und Auslandsaufkläru…
der Schweiz zuständigen Nachrichtendienst des Bundes (NDB) sowie
Ermittlungs- und Strafverfahren der Bundesanwaltschaft zu mutmaßlichen
Ausspähaktivitäten und Hackerangriffen russischer Spione gegen ein
Chemiewaffenlabor in Spiez und gegen den Sitz der Welt-Anti-Doping-Agentur
(Wada) in Lausanne.
Das Labor in Spiez hatte im Auftrag der Organisation für das Verbot von
Chemiewaffen (OPCW) in Den Haag Proben des Nervengiftes Nowitschok
untersucht, das im März dieses Jahres im britischen Salisbury bei dem
Anschlag gegen den russischen Exagenten Sergei Skripal und dessen Tochter
verwendet wurde. Die Schweizer Behörden gehen inzwischen auch dem Verdacht
nach, dass der Anschlag in der Schweiz vorbereitet wurde. Bei der Wada in
Lausanne lagern Blut- und Urinproben russischer SportlerInnen.
Nach einem internen Bericht des NDB an den Bundesrat, die siebenköpfige
Regierung in Bern, wurden im März dieses Jahres in den Niederlanden zwei
russische Agenten festgenommen, die auf dem Weg nach Spiez waren, um das
Chemielabor auszuspionieren. Sie wurden in ihre Heimat abgeschoben.
Laut dem NDB soll es sich bei den beiden Russen um dieselben Personen
handeln, gegen die die Bundesanwaltschaft bereits im März 2017 ein
Verfahren eröffnet hatte wegen eines Hackerangriffes auf die Wada im Jahr
2016. Dabei wurden Daten aus einer Wada-Datenbank gestohlen und
veröffentlicht.
## „Märchen“
Bereits dreimal in diesem Jahr hat das Außenministerium in Bern den
russischen Botschafter einbestellt, um gegen die mutmaßlichen Aktivitäten
russischer Spione zu protestieren. Die russische Botschaft wies alle
Vorwürfe als unbegründet zurück und bezeichnete sie als „Märchen“.
Am Dienstag griff der russische Botschafter in Bern, Sergei Garmonin, auch
die bisherigen Berichte der Schweizer Medien heftig an. Das seien
„russophobe Anschuldigungen sogenannter unabhängiger Journalisten“, schalt
er.
In den letzten Monaten hatte Bern einer Reihe russischer DiplomatInnen
die Akkreditierung verweigert. Bei dieser Entscheidung spielte auch eine
Rolle, dass laut NDB einige dieser DiplomatInnen zuvor in anderen Ländern
als Agenten gearbeitet hätten. Zudem seien bereits über ein Viertel aller
derzeit in der Schweiz akkreditierten 83 DiplomatInnen Russlands als
Agenten tätig – die meisten davon an der UNO-Mission in Genf. Moskau hat
inzwischen reagiert und die Akkreditierung einiger von der Schweiz
entsandter DiplomatInnen verweigert.
20 Sep 2018
## AUTOREN
Andreas Zumach
## TAGS
Hacker
Russland
Schweiß
Spionage
Sergej Skripal
Russland
Twitter / X
Soziale Medien
Thomas de Maizière
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