| # taz.de -- Hackerangriff auf Netzwerke des Bundes: Die Regierung ist sauer weg… | |
| > Schon im Dezember wusste die Bundesregierung von dem Angriff auf ihre | |
| > Netze, hielt das aber geheim. Nun kritisiert sie die Berichterstattung. | |
| Bild: Konnte die Hacker nicht draußen halten: das nationale „Cyber-Abwehrzen… | |
| Berlin taz | Selbst das Verwaltungsnetz des Bundes ist vor Angriffen von | |
| Hackern nicht sicher. So viel steht seit dieser Woche fest. Doch bis auf | |
| Weiteres bleibt unklar, was die Behörden tatsächlich über den Angriff | |
| wussten und wissen – und inwieweit sie die Hacker walten ließen. Eine | |
| gezielte Phase des Kontrollierens und Mitlesens habe stattgefunden, sagte | |
| ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Freitag. Die Entscheidung dazu | |
| habe der geschäftsführende Ressortminister Thomas de Maizière (CDU) | |
| getroffen. | |
| Ob der Hack derzeit noch läuft, dazu gab es offiziell keine konkreten | |
| Angaben. „Es gibt keine 100-prozentige Sicherheit“, hieß es nur. Eindeutig | |
| äußerte sich das Innenressort dagegen zur Veröffentlichung des Hacks: „Wir | |
| sind sehr verärgert über den Vertrauensbruch.“ Es werde nun geprüft, wer | |
| die Informationen an die Presse gab. Der Hinweisgeber müsse mit einer | |
| Strafanzeige wegen Geheimnisverrat rechnen. | |
| Den Angriff debattierten am Freitag auch die Abgeordneten des | |
| Digitalausschusses im Bundestag. Erneut kritisierten einige Parlamentarier, | |
| dass sie erst durch die Presse auf den „Vorfall“ aufmerksam gemacht worden | |
| seien. Das Bundesinnenministerium aber verteidigte das Vorgehen der | |
| Behörden: Man habe herausfinden wollen, wie der Gegner arbeite, deshalb sei | |
| entschieden worden, ihn zu beobachten. Daher sei auch das Parlament nicht | |
| früher informiert worden. Die Medienberichte hätten die Aufklärungsarbeit | |
| gestoppt. | |
| Am Mittwochabend war bekannt geworden, dass Hacker bereits vor Monaten in | |
| die Verwaltungsstrukturen von Ministerien und Behörden des Bundes | |
| eingedrungen sind. Erste Hinweise lagen den Sicherheitsexperten im Dezember | |
| 2017 vor. Angegriffen worden sei der Informationsverbund Berlin-Bonn. Über | |
| dieses Netzwerk dürfen nur Dokumente und Informationen für den sogenannten | |
| Dienstgebrauch übertragen werden. Das heißt, wirklich vertrauliche Papiere | |
| dürfen über diesen Kanal eigentlich nicht verschickt werden. Zu den | |
| betroffenen Ministerien zählen das Auswärtige Amt und das | |
| Verteidigungsministerium. | |
| Zuletzt spekulierten Experten, dass die Hackergruppe „APT28“ oder eine | |
| Gruppierung mit dem Namen „Snake“ hinter der Attacke stecken könnte. Diese | |
| Vermutungen, aber auch Spekulationen, es könnte sich um einen aus Russland | |
| gesteuerten Angriff handeln, wurden weder bestätigt noch dementiert. | |
| Gleiches gilt für den angeblichen Informationsaustausch zwischen deutschen | |
| und ausländischen Geheimdiensten in dieser Sache. | |
| Laut Innenministerium müssen die IT-Sicherungssysteme des Bundes jeden Tag | |
| Tausende verseuchte E-Mails abfangen und Schadsoftware abwehren. Der Chaos | |
| Computer Club forderte eine Neuausrichtung der Sicherheitsnetze des Bundes | |
| – und ein Ende der „Flickschusterei“ der IT-Strukturen. | |
| Nach [1][Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung] war der Angriff | |
| offenbar Teil einer weltweiten Hacker-Attacke, von der auch Staaten in | |
| Skandinavien, Südamerika, die Ukraine und andere ehemalige Sowjet-Staaten | |
| betroffen sein sollen. Zudem meldet der Rechercheverbund, der Trojaner im | |
| deutschen Regierungsnetz sei auf insgesamt 17 Rechnern aktiv gewesen. (mit | |
| dpa) | |
| 2 Mar 2018 | |
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| [1] http://www.sueddeutsche.de/digital/it-sicherheit-hackerangriff-gegen-regier… | |
| ## AUTOREN | |
| Tanja Tricarico | |
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