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# taz.de -- BDI-Experte über Weltraumbergbau: „Selbst Luxemburg hat ein Gese…
> Weltraumbergbau? Technisch zunehmend möglich, sagt BDI-Rohstoff-Experte
> Matthias Wachter. Er fordert einen Rechtsrahmen für die deutsche
> Industrie.
Bild: So sieht es auf dem Mars aus: Mount Sharp
taz: Herr Wachter, Weltraumbergbau – das klingt wie Science-Fiction.
Matthias Wachter: Weltraumbergbau ist ein Zukunftsthema. Wir erleben
derzeit rasante technologische Innovationen im Bereich der Raumfahrt. Die
Rohstoffförderung im Weltraum rückt damit technisch zunehmend in den
Bereich des Möglichen. Die Wiederverwertbarkeit von Raketen wird
Transportkosten für Weltraumflüge weiter fallen lassen. Gleichzeitig
steigen Möglichkeiten, Planeten und Asteroiden zu erkunden und auf ihnen zu
landen.
Der BDI beklagt fehlende Rahmenbedingungen in Deutschland.
Ja. Viele Länder haben bereits einen rechtlichen Rahmen für kommerzielle
Weltraumaktivitäten geschaffen. Massiv steigende private Investitionen,
Innovationen und die Gründung sowie Ansiedlung neuer Firmen sind die Folge.
Selbst das kleine Luxemburg verfügt über ein Gesetz zum Weltraumbergbau und
hat sich zu einer der führenden Adressen für Investitionen in diesem
Bereich in Europa entwickelt. Etliche deutsche Unternehmen haben für ihre
Weltraumaktivitäten aufgrund der besseren Rahmenbedingungen bereits
Tochtergesellschaften in Luxemburg gegründet. Das sollte uns zu denken
geben.
Es geht Ihnen nicht allein um Bergbau.
Ein deutsches Weltraumgesetz müsste privatwirtschaftliche Aktivitäten im
Bereich der ganzen Raumfahrt abdecken. Es geht darum, ob Deutschland
künftig beim Thema Weltraum und der zunehmenden Kommerzialisierung der
Raumfahrt, New Space genannt, dabei ist oder nicht.
Die Schlüsselfrage ist die Haftung?
In Deutschland gibt es bisher keine gesonderten Haftungsregelungen für
Raumfahrtaktivitäten. Wir haben also eine unbeschränkte Haftung – ein
K.-o.-Kriterium für private Investitionen in dem Bereich. Ohne
Haftungsgrenzen wie in den USA oder Luxemburg wird es kein New Space in
Deutschland geben.
Die Nasa nutzt diese neuen Möglichkeiten bereits.
Die Nasa konzentriert sich bei ihren Aktivitäten auf den Mars und darüber
hinaus. Erdnahe Aufträge werden ausgeschrieben und an private Unternehmen
vergeben. Dies hat zu einem intensiven Wettbewerb zwischen Unternehmen
maßgeblich beigetragen. Investitionen steigen, die Innovationszyklen werden
noch kürzer. Deutschland ist bei dieser Entwicklung außen vor.
Laut Koalitionsvertrag will die Regierung in dieser Legislaturperiode ein
Weltraumgesetz verabschieden. Wird das was?
Das Thema nimmt politisch Fahrt auf. Das begrüßen wir ausdrücklich. Im
Nachgang der Veröffentlichung unseres Positionspapiers zum Weltraumbergbau
hat es bereits mehrere parlamentarische Anfragen gegeben. Das Thema steht
auf der Agenda, nun ist die Bundesregierung am Zug. Das BDI wird sich
weiter konstruktiv in die Debatte einbringen, damit Deutschland auch in
Zukunft eine führende Rolle spielt.
11 Sep 2018
## AUTOREN
Hermannus Pfeiffer
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Raumfahrt
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