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# taz.de -- Tschadsee-Konferenz in Berlin: Zwei Milliarden für Tschadsee-Region
> Die Tschadsee-Region leidet unter Boko Haram und dem Klimawandel. Knapp
> elf Millionen Menschen benötigen hier dringend humanitäre Hilfe. Diese
> soll nun kommen.
Bild: Bei der Tschadsee-Konferenz in Berlin wurde über Hilfe und Entwicklungsz…
Berlin rtr | Die [1][unter der Islamisten-Organisation Boko Haram] und
[2][dem Klimawandel leidende Tschadsee-Region] soll in den kommenden Jahren
mit mehr als zwei Milliarden Dollar internationaler Hilfe unterstützt
werden. [3][Bei der Tschadsee-Konferenz am Montag in Berlin] hätten über 70
Staaten, internationale Organisationen und zivilgesellschaftliche Akteure
insgesamt 2,17 Milliarden Dollar für humanitäre Hilfe zugesagt, teilte das
Auswärtige Amt mit. Entwicklungsbanken hätten zudem günstige Kredite im
Umfang von 467 Millionen Dollar versprochen.
Im vergangenen Jahr gab es den Vereinten Nationen zufolge Zusagen in Höhe
von 672 Millionen Euro. Außenminister Heiko Maas warnte vor einem Rückfall
der Region in die Gewalt. „Gerade in letzter Zeit häufen sich die Anschläge
auf Sicherheitskräfte, auf Märkte, Moscheen und Kirchen“, sagte er. Die
internationale Gemeinschaft müsse zusammenstehen, damit die Region, die
eigentlich eine wirtschaftliche Drehscheibe zwischen dem Afrika nördlich
und südlich der Sahara sei, nicht zu einem Drehkreuz für Terror,
Kriminalität und Menschenschmuggel werde.
Die UN teilten mit, dank der [4][bei der Vorgängerkonferenz in Oslo
gesammelten Gelder] sei in der Tschadsee-Region eine Hungersnot verhindert
worden. Die Krise sei aber längst nicht vorbei. Noch immer seien Millionen
Menschen auf Hilfe zum Überleben angewiesen.
Die Krise in der Region sei nicht nur durch die Islamisten von Boko Haram
ausgelöst worden, sagte der Chef des UN-Entwicklungsprogrammes UNDP, Achim
Steiner. Boko Haram sei vielmehr selbst Ergebnis der Probleme vor Ort, wo
die Nationalstaaten oft nicht einmal einfachste Leistungen wie Strom- und
Gesundheitsversorgung bereitstellten. Der Frust darüber öffne der
Radikalisierung Tür und Tor.
## Langfristige Perspektive
In der Tschadsee-Region leben schätzungsweise rund 50 Millionen Menschen.
Seit 1963 ist der Tschadsee auf ein Zwanzigstel seiner ursprünglichen Größe
geschrumpft, viele Nomaden finden kein Futter mehr für ihre Tiere. Die
zweitägige Konferenz in Berlin will die Aufmerksamkeit auf die Krisenregion
lenken, um Hilfszusagen werben und nach Möglichkeiten suchen, wie die
Gegend, die Teile Nigerias, Nigers, Kameruns und des Tschad umfasst,
langfristig eine Entwicklungsperspektive bekommen kann.
Knapp elf Millionen Menschen in dem Gebiet sind auf humanitäre Hilfe
angewiesen. Etwa 17 Millionen Menschen wohnen in Gegenden, die stark von
den Angriffen und Anschlägen von Boko Haram betroffen sind. [5][Etwa 2,4
Millionen Menschen leben als Binnenflüchtlinge im eigenen Land.]
4 Sep 2018
## LINKS
[1] /Nigerias-Kampf-gegen-Boko-Haram/!5430321
[2] /Klimawandel-beguenstigt-Boko-Haram/!5303172
[3] /Konfliktforscher-ueber-Boko-Haram/!5529802
[4] /Konferenz-zur-Krise-in-Nordost-Nigeria/!5387189
[5] /Vertriebene-in-Afrika/!5519711
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