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# taz.de -- Schleswig-Holstein plant E-Sport-Akademie: Sport ohne Schweiß
> Schleswig-Holsteins Jamaika-Regierung will mit einer E-Sport-Akademie
> junge Menschen an Sportvereine binden und das Image des Landes
> aufpolieren.
Bild: Sport oder nicht? So sah das FIFA eWorld Cup Grand Final 2018 in London a…
Schleswig-Holstein möchte das Engagement von Jugendlichen in Sportvereinen
durch E-Sport fördern: Eine E-Sport-Akademie soll dem Land zu mehr Prestige
im digitalen Zeitalter verhelfen. Als E-Sport bezeichnet man den
elektronischen Wettkampf zwischen zwei oder mehreren Menschen in
Computerspielen.
E-Sport wird sowohl auf dem PC als auch auf Spielekonsolen, zum Beispiel
durch die Fußballspielreihe Fifa auf der Playstation betrieben.
Elektronischer Sport gilt als sehr junges Phänomen und wurde bis jetzt
sportwissenschaftlich nicht ausreichend erforscht. Es gibt jedoch
Bestrebungen der Politik, E-Sport als offizielle Sportart anzuerkennen.
Im Koalitionsvertrag der schleswig-holsteinischen Jamaika-Regierung werden
überwiegend positive Aspekte des E-Sports genannt; Man wolle junge Menschen
in Geschicklichkeit, Konzentration, Mannschaftsgeist und Fairness fördern
und zudem die erlernten Fähigkeiten für das Ehrenamt in Sportvereinen
nutzen. Evidenzbasierte Messungen, gerade in den unterschiedlichen
Ausrichtungen des E-Sports, belegen laut Hamburger Sportjugend im Hamburger
Sportverbund e.V. (HSJ) nicht eindeutig, dass E-Sport viele Gemeinsamkeiten
mit traditionellem Sport hat.
Doch CDU-Ministerpräsident Daniel Günther sieht in der E-Sport-Akademie
einen großen Image-Gewinn für das Land. Wie viel die Jamaika-Regierung für
die Akademie zahlen möchte, steht allerdings nicht im Koalitionsvertrag.
Für die Nennung konkreter Budgets sei es noch viel zu früh, sagt Tim
Radtke, Pressesprecher des Kieler Innenministeriums.
## Image-Gewinn fürs Land
Schleswig-Holstein kurbelt damit – wohl gewollt – die Konjunktur der
Sportvereine an. Im analogen Zeitalter schwindet nämlich die Zahl derer,
die sich ehrenamtlich in Sportvereinen engagieren. Im
Sportentwicklungsbericht „Sportvereine in Schleswig-Holstein“ aus dem Jahr
2015 steht, dass der Bereich der „Bindung und Gewinnung“ von Ehrenamtlichen
nach wie vor ein zentrales Handlungsfeld für die Sportvereine sei, beides
jedoch immer schwieriger umzusetzen sei.
Laut Sportentwicklungsbericht haben 68 Prozent der befragten Vereine ein
mittleres, großes oder sehr großes Problem damit, jugendliche
Leistungssportler*innen an ehrenamtliche Vereine zu binden. Mit der
Einführung einer E-Sport-Akademie möchten sie mit größeren Vereinen, wie
beispielsweise dem VfL Wolfsburg, der mittlerweile eine eigene große
E-Sports-Abteilung unterhält, gleichziehen.
Für den Auszubildenden des Elmshorner MTV, Thorben Lass, ist diese
Entwicklung eine positive: „Gerade jüngere Mitglieder in Sportvereinen kann
man mit einer solchen Akademie besser erreichen“, sagt er. Es sei
Definitionssache, E-Sport als Sportart anzuerkennen. Man solle E-Sport
wenigstens als Industriezweig anerkennen. „Kognitiv ist E-Sport
anspruchsvoll. Man muss Strategien entwickeln, wie im echten Fußball“.
10 Sep 2018
## AUTOREN
Yasemin Fusco
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