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# taz.de -- Floating University: Die Universität der Zukunft
> Die Utopie in der Praxis: Unweit des Tempelhofer Felds wird mit Visionen
> des urbanen Lebens experimentiert.
Bild: Eine Uni in einem Regenwasserrückhaltebecken am Rande des Tempelhofer Fe…
Zwischen Kleingartenverein und dem Tempelhofer Feld, irgendwo im urbanen
Niemandsland, schwimmt in einem Rückhaltebecken für Regenwasser ein ganzer
Uni-Campus.
„Floating University“ heißt das Projekt, hinter dem das Berliner
Architekturkollektiv Raumlabor steht. Zum einen ist es der Versuch, bislang
versteckte Orte für die Öffentlichkeit zu erschließen. Andererseits soll
die im Mai eröffnete „schwimmende Universität“ Studierenden die Möglichk…
bieten, urbane Gestaltung praktisch zu erlernen.
Beantwortet werden soll die Frage: „Wie wollen wir in unseren Städten
leben?“ Der Campus ist als riesiges Labor zu verstehen, in dem mögliche
Antworten auf diese Frage ausprobiert werden.
Architektur-, Design- und Kunststudent*innen haben den Campus gemeinsam
gestaltet, überwiegend im Rahmen von Projektarbeiten und Seminaren
innerhalb ihres regulären Studiums. Beteiligt sind 25 Universitäten aus
Deutschland und Zentraleuropa. Der Campus beinhaltet unter anderem einen
Hörsaal, eine Küche und sanitäre Anlagen mit geschlossenem Wasserkreislauf
und sogar eine Bar als Ort für „informellen Wissenstransfers“.
## Kunst und Bewässerung
Im Zentrum steht der futuristisch anmutende Laborturm. Hier werden
verschiedene Arten der Wasserfiltration erprobt. Das nur wenige Zentimeter
tiefe Wasser aus dem Becken wird in mehreren Stufen gefiltert, um dann die
Gemüsebeete auf dem Campus zu bewässern. Längerfristig soll ein Weg
gefunden werden, das stark belastete Wasser des Beckens den Kleingärtnern
zur Verfügung zu stellen. Aber auch Kunstinstallationen befinden sich auf
dem Gelände.
Die Floating University, die eigentlich gar nicht schwimmt, sondern fest im
betonierten Boden des Beckens verankert ist, versteht sich nicht als rein
akademisches Projekt. So ist das Gelände am nächsten Donnerstag auch für
Besucher geöffnet, und bei den „Open Weeks“ vom 30. August bis zum 15.
September ist der Campus täglich begehbar.
Interessierte sind dazu eingeladen, sich in Workshops, Vorträgen und
Perfomances mit dem Thema „urbane Praxis“ auseinanderzusetzen. Das „Proje…
Bauhaus“ erforscht in der Veranstaltungsreihe „Datatopia“ das Spannungsfe…
zwischen Stadtentwicklung und digitalem Fortschritt, in der „Akademie des
Hörens“ können Teilnehmer alte CDs auf Vinylplatten schreiben.
Ob es die schwimmende Universität noch im Wintersemester geben wird, ist
ungewiss. Ursprünglich war angedacht, sämtliche Konstruktionen im Herbst
wieder abzubauen, doch gibt es Überlegungen, den Campus dauerhaft zu
etablieren. Wie das zu realisieren wäre, soll in einem Symposium Mitte
September geklärt werden.
22 Aug 2018
## AUTOREN
Jonas Wahmkow
## TAGS
Tempelhofer Feld
Hochschule
Stadtentwicklung
Geschichte
Denise Scott Brown
Stadtplanung
Rotterdam
Carsharing
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