# taz.de -- Konservative Partido Popular in Spanien: Casado ist neuer Parteichef | |
> Der 37-jährige Pablo Casado setzt sich bei der Wahl für die Nachfolge des | |
> langjährigen Parteichefs Mariano Rajoy durch. Das Ergebnis gilt als | |
> Rechtsruck in der Partei. | |
Bild: Der Neue: Pablo Casado neben seiner Frau Isabel Torres Orts in Madrid | |
MADRID rtr | Die spanische konservative Volkspartei (PP) hat den | |
Abgeordneten Pablo Casado zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der 37-Jährige | |
setzte sich am Samstag auf einem außerordentlichen Parteitag in Madrid mit | |
1701 Stimmen gegen die frühere Vizeregierungschefin Soraya Saenz de | |
Santamaria durch, die 1250 Stimmen erhielt. Casado tritt damit die | |
Nachfolge des langjährigen Parteichefs und Ministerpräsidenten Mariano | |
Rajoy an, dessen Regierung im Juni mit einem von den Sozialisten | |
angeführten Misstrauensvotum gestürzt worden war. Die Wahl Casados, der | |
Abtreibungsgegner ist, gilt als Ausdruck eines Rechtsrucks der PP. | |
Eine der ersten Entscheidungen des neuen Parteichefs dürfte sein, ob die PP | |
im Parlament die Minderheitsregierung des Sozialisten Pedro Sanchez | |
unterstützt. Demnächst will die Regierung dem Parlament den | |
Haushaltsentwurf für 2019 vorlegen, in dem sie nach Jahren des Sparkurses | |
unter Rajoy die Begrenzung für öffentliche Ausgaben anheben will. Eine | |
Rentenreform sieht zudem vor, die Zahlungen entsprechend der | |
Preissteigerung zu erhöhen. | |
In der zurückliegenden Woche hatte die Regierung mitgeteilt, dass sie in | |
diesem und im kommenden Jahr mit einem höheren Defizit rechne als | |
ursprünglich geplant. | |
Die PP ist mit 134 Abgeordneten stärkste Fraktion im Parlament, während die | |
Sozialisten auf 84 Sitze kommen. Die parlamentarische Mehrheit zum Sturz | |
von Rajoy und zur Wahl des Sozialisten Sanchez zum Regierungschef war nur | |
durch ein Bündnis mit kleineren Parteien zustande gekommen. | |
21 Jul 2018 | |
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