# taz.de -- UN-Resolution zu Gewalt im Gazastreifen: Kritik an Israel, kaum an … | |
> Die UN-Vollversammlung fordert Israel dazu auf, die Gewalt gegen | |
> Demonstranten im Gaza-Streifen einzustellen. Die Hamas wird nicht | |
> explizit erwähnt. | |
Bild: An der Grenze zwischen Gaza und Israel kam es zuletzt zu gewalttätigen Z… | |
New York/Ramallah/Tel Aviv ap/dpa | Die UN-Generalversammlung sieht | |
mehrheitlich Israel für die jüngste [1][Eskalation der Gewalt] im | |
Gazastreifen verantwortlich. Das entsprechende Votum fiel am Mittwoch in | |
New York mit 120 zu acht aus, es gab 45 Enthaltungen. Die Forderung der | |
USA, die radikalislamische Hamas [2][für Angriffe auf Israel] zu | |
verurteilen und dies zur Resolution hinzuzufügen, scheiterte, weil für das | |
Votum nicht die nötigen Zweidrittel aller Stimmen erreicht wurden. Demnach | |
wird zwar auch das Feuern von Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel | |
verurteilt, die Hamas allerdings nicht explizit erwähnt. | |
Der palästinensische UN-Botschafter Rijad Mansur hatte in der vergangenen | |
Woche eine Abstimmung zu dem Konflikt im Gazastreifen beantragt. Das | |
Gremium mit 193 Mitgliedern sollte seinem Wunsch nach eine Resolution mit | |
dem Ziel verabschieden, Ermittlungen im Zuge der jüngsten Konflikte in Gaza | |
einzuleiten und Empfehlungen für den Schutz von palästinensischen | |
Zivilisten auszugeben. Von der UN-Generalversammlung verabschiedete | |
Resolutionen sind – anders als im Weltsicherheitsrat – rechtlich nicht | |
bindend. | |
Anfang Juni war im UN-Sicherheitsrat eine Resolution zu dem Thema an dem | |
Veto der USA gescheitert. US-Botschafterin Nikki Haley hatte an dem Entwurf | |
kritisiert, dass die Hamas unerwähnt blieben, während Israel für die | |
Zusammenstöße verantwortlich gemacht werde. Seit Ende März finden im | |
Gazastreifen an der Grenze zu Israel fast wöchentlich Proteste statt. Mehr | |
als 120 Palästinenser sind seither durch Schüsse der israelischen Armee | |
getötet worden. | |
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat die Resolution als „Sieg für die | |
Rechte der Palästinenser, die Gerechtigkeit und internationales Recht“ | |
begrüßt. Abbas dankte den Ländern, die für die Resolution gestimmt hatten, | |
wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa in der Nacht zum | |
Donnerstag berichtete. | |
US-Botschafterin Nikki Haley nannte die von arabischen Staaten eingebrachte | |
Resolution „komplett einseitig“. Israels Ministerpräsident Benjamin | |
Netanjahu bedankte sich für Haleys Äußerungen, „die die Heuchelei der | |
einseitigen UN-Position gegen Israel offenlegten“. Hamas sei verantwortlich | |
für die schreckliche Situation im Gazastreifen und den Verlust von | |
Menschenleben. „Die Menschen in Gaza sind nicht unsere Feinde – sondern die | |
Hamas.“ | |
Netanjahu wolle kommende Woche mit dem US-Gesandten Jared Kushner über Wege | |
sprechen, eine Friedenslösung mit den Palästinensern und der arabischen | |
Welt zu erzielen, hieß es in der Stellungnahme. | |
14 Jun 2018 | |
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