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# taz.de -- Wieder Proteste im Gaza-Streifen: Hamas verfehlt ihr Ziel
> Nach den Mittagsgebeten strömen einige Tausend Palästinenser an den
> Grenzzaun zu Israel. Es sind weniger als gedacht.
Bild: Israelische Truppen feuern Tränengas auf protestierende Palästinenser i…
Jerusalem taz | Die seit knapp zehn Wochen andauernde Protestaktion „Großer
Marsch der Rückkehr“ hätte am letzten Freitag des islamischen Fastenmonats
Ramadan einen Höhepunkt erreichen sollen. Am Ende kamen nur noch einige
Tausend Demonstranten an den Zaun. Auch in Jerusalem ging das Freitagsgebet
auf dem Tempelberg ohne Proteste vorbei.
Nach dem letzten Schlagabtausch, als Ende Mai palästinensische Kämpfer
einige Dutzend Mörsergranaten und Raketen auf Israel abschossen und Israels
Armee umgekehrt Ziele der Islamisten aus der Luft und mit Panzergeschossen
angriff, signalisierte die Hamas Bereitschaft zu [1][Verhandlungen über
eine Waffenruhe].
Die Islamisten erreichten mit dem „Großen Marsch der Rückkehr“ nicht ihr
Ziel, die seit gut elf Jahren andauernde Blockade aufzubrechen, und ein
Ende der wirtschaftichen Not ist ebensowenig greifbar, obschon der Protest
über 120 Todesopfer und Tausende Verletzte forderte. International war der
Einsatz israelischer Scharfschützen gegen die zumeist unbewaffneten
Demonstranten schwer verurteilt worden. Das Bundesaußenministerium sprach
von einer „Unverhältnismäßigkeit“ der Mittel.
Die islamistische Führung im Gazastreifen setzt nun offenbar auf
schrittweise Reise- und Warentransporterleichterungen im Gegenzug zu
Garantien, Israel nicht anzugreifen. Informationen des
öffentlich-rechtlichen TV-Senders Kan zufolge hofft die Hamas auf die
Genehmigung, einen Hafen zu errichten. Dafür wolle sie den Bau geheimer
Tunnel nach Israel einstellen. Bei der Regierung in Jerusalem stießen die
Angebote bislang auf wenig Euphorie.
Als Spielverderber bei Prozessen, die dem Gazastreifen und damit
letztendlich den islamistischen Machthabern in der Küstenenklave förderlich
sind, entpuppt sich die Palästinensische Autonomiebehörde im
Westjordanland. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ließ jüngst
durchblicken, er werde die Sicherheitskooperation mit Israel beenden,
sollte die Gaza-Blockade gelockert werden.
Abbas versucht, die Hamas mit wirtschaftlichen Sanktionen zu Kompromissen
zu zwingen, damit seine Fatah-Partei erneut die Kontrolle über den
Gazastreifen übernehmen kann. Jede Maßnahme, die Lebensumstände der
Menschen dort zu erleichtern, unterminieren den Plan des
Palästinenserpräsidenten.
8 Jun 2018
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## AUTOREN
Susanne Knaul
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