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# taz.de -- Trumps Migrationspolitik: Misshandlung hinter Gittern?
> US-Medien berichten, Migrantenkinder seien in Lagern mit Medikamenten
> ruhiggestellt worden. Auch zu Kindesmissbrauch soll es gekommen sein.
Bild: So zeigt die US-Grenzschutzbehörde die Käfige, in denen Migranten nach …
New York taz | Die humanitäre Krise, die Donald Trump an der Südgrenze
organisiert hat, geht auch nach dem Dekret weiter, mit dem der US-Präsident
die Familientrennungen [1][offiziell beendet hat]. Am Donnerstag wurde
bekannt, dass das Pentagon im Auftrag des Weißen Hauses Schlafplätze auf
vier US-Militärbasen für bis zu 20.000 Kinder schafft. Angeblich sollen
dort Kinder untergebracht werden, die unbegleitet in die USA kommen.
Dabei bleibt unklar, ob und wann und wie Familienzusammenführungen für die
mindestens 2.300 Kinder organisiert werden, die in den letzten Wochen im
Namen der „Zero Tolerance“-Politik an der Südgrenze von ihren Eltern
getrennt und über das ganze Land verteilt wurden. Hingegen kommen zunehmend
Details über schweren Kindesmissbrauch an die Öffentlichkeit. Unter anderem
sollen Kinder in Lagern mit Psychopharmaka ruhiggestellt und gefesselt
worden sein.
In dem Bundesstaat Virginia hat eine Gruppe von 30 Jugendlichen Klage wegen
Misshandlungen im Shenandoah Valley Juvenile Center eingereicht. Nach
Recherchen von AP ist dort ein 17-jähriger Mexikaner zur Strafe stundenlang
an einen Stuhl gebunden worden. Ein 15-jähriger Honduraner soll wiederholt
von Wachen auf den Zementboden geschlagen worden sein.
In Texas sollen im Shiloh Treatment Center bei Houston Kinder mit
Psychopharmaka ruhiggestellt worden sein. Das private Zentrum arbeitet im
Regierungsauftrag und mit öffentlichen Geldern. [2][Nach Recherchen des
Nachrichtenportals] Texas Tribune wurde Kindern, die sich gegen die
Spritzen und Pillen wehrten, gedroht, sie würden nicht wieder in Kontakt zu
ihren Eltern kommen. Die Eltern, die zwar in Internierungslagern sind, aber
ihr Fürsorgerecht nicht verloren haben, erfuhren angeblich nichts von der
Behandlung. Eine Mutter, die jetzt mit Unterstützung des Center for Human
Rights & Constitutional Law gegen die Misshandlung klagt, berichtet, dass
ihr Kind durch die Medikation so gedämpft war, dass es nicht einmal mehr
gehen konnte.
Auch aus Arizona kommen Berichte über Kindesmissbrauch hinter Gittern. Ein
Beschäftigter in einem Heim der Organisation Southwest Key, das ebenfalls
von der US-Regierung finanziert wird, hat gekündigt, nachdem man von ihm
verlangt hatte, Geschwistern zu verbieten, sich zu umarmen. Die Kinder
waren an der Grenze von ihrer Mutter getrennt worden und sollten nun
ihrerseits in getrennte Unterkünfte kommen. Der Ex-Beschäftigte Antar
Davidson berichtet von „extremem Mangel an Mitgefühl“ und sagt, die
Beschäftigten seien ehemalige Bau- und Restaurantarbeiter, die in einer
Woche angelernt worden seien.
[3][First Lady Melania Trump], die am Donnerstag einige Stunden in einem
Kinderlager in Texas war, will anderes gesehen haben. Nach ihrem Besuch
sprach sie von einer „guten Behandlung“ und „glücklichen Kindern“.
22 Jun 2018
## LINKS
[1] /!5514974
[2] https://www.texastribune.org/2018/06/20/immigrant-children-forcibly-injecte…
[3] /!5515169/
## AUTOREN
Dorothea Hahn
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Trump
Migration
Kinder
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