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# taz.de -- Vor der bundesweiten AfD-Demo: Die Patrioten müssen werben
> Auf 10.000 Demo-TeilnehmerInnen hatte die Partei ursprünglich gehofft.
> Jetzt müssen die Vertreter die Erwartungen herunterdimmen.
Bild: Ein echter Patriot muss auch mal Werbung machen: AfD-Vertreter auf einer …
Berlin taz | Zuletzt hat selbst AfD-Rechtsaußen Björn Höcke ein Werbevideo
in die sozialen Netzwerke geschickt. „Liebe Freunde, liebe Patrioten“ sagt
er darin und ruft zur bundesweiten Demonstration seiner Partei an diesem
Sonntag in Berlin auf: „Setzt ein großes politisches Zeichen.“
Videoschnipsel wie der, der den Thüringer Landeschef gemeinsam mit seinen
Kollegen aus Bayern und Brandenburg zeigt, haben in den vergangenen Tagen
viele aus der AfD-Spitze gepostet: Bundestagsabgeordnete, Landevorsitzende
und Mitglieder der Parteiführung haben auf Facebook und Twitter zur Reise
nach Berlin aufgerufen.
Das scheint aus Sicht der AfD auch nötig zu sein. Denn von den 10.000
TeilnehmerInnen, die die Partei für die Demonstration „Zukunft Deutschland“
vom Berliner Hauptbahnhof zum Brandenburger Tor angemeldet hat, ist
inzwischen nicht mehr die Rede. „Ich glaube, die 5.000 schaffen wir“, sagt
Guido Reil vom AfD-Bundesvorstand, der die Demo organisiert.
Zwischendurch war auch schon von 2.500 Teilnehmern die Rede. Doch die
Resonanz sei in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen, so Reil. 50 Busse
würden mindestens kommen, allein aus dem Ruhrgebiet, wo er herkommt, seien
es zehn. Die gesamte Parteispitze, fast alle Landeschefs und viele
Bundestagsabgeordnete hätten inzwischen ihre Teilnahme zugesagt.
Aus Rheinland-Pfalz zumindest wird es keinen Bus geben. Die Resonanz war zu
gering. Deshalb versucht der Landesverband, Anhänger mit 50 Euro [1][zur
Demoteilnahme zu bewegen].
## Demo ist im Bundesvorstand umstritten
5.000 DemonstrantInnen hatte die AfD schon Ende 2015 in Berlin auf die
Straße gebracht. Bleiben die Zahlen an diesem Sonntag darunter, lässt sich
das kaum als Erfolg verkaufen. Allerdings, davon kann man ausgehen, wird
die AfD dann die Angst ihrer Anhänger vor gewalttätigen Gegendemonstranten
dafür verantwortlich machen.
Parteichef Jörg Meuthen scheint auch nicht ganz sicher zu sein, ob die
Mitglieder des Bundesvorstands wirklich alle kommen. In dem Gremium war die
Demo durchaus [2][umstritten]. Es ist, wie die gesamte Partei, gespalten in
die, die auf die Arbeit in den Parlamenten setzen und auf eine baldige
Regierungsbeteiligung hoffen, und jene, vor allem aus dem radikal rechten
AfD-Flügel um Höcke, für die die AfD eine Bewegungspartei ist. Kommen
viele, wird dieser Flügel das als Bestätigung sehen.
Meuthen, selbt kein Freund von Demonstrationen, appellierte am Freitag an
die Mitglieder des Parteivorstandes, möglichst vollständig zu erscheinen.
„Wenn der Wunsch in der Partei sehr stark vorhanden ist, Proteste auch auf
die Straße zu bringen, dann sollte man dem entsprechen“, sagte Meuthen der
dpa. Alice Weidel, die auch Mitglied des Bundesvorstands ist, wird dieser
Bitte nicht nachkommen. Die Fraktionschefin hat bereits abgesagt, aus
terminlichen Gründen, heißt es auf Nachfrage.
Meuthen soll, wie der zweite Parteichef Alexander Gauland und auch ihre
drei Stellvertreter, bei der Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor
sprechen. Wenn die AfD überhaupt so weit kommt. Zahlreiche
Gegendemonstrationen wollen dies verhindern.
25 May 2018
## LINKS
[1] /Demogeld-fuer-den-AfD-Protest/!5507977
[2] /Organisation-der-Berliner-AfD-Demo/!5504426
## AUTOREN
Sabine am Orde
## TAGS
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