# taz.de -- Vermummte Polizisten bei G20: Keine Aufklärung in Sachsen | |
> Im sächsischen Innenausschuss haben CDU, SPD und AfD abgelehnt, die Rolle | |
> von Zivilpolizisten aus dem Freistaat beim G20-Gipfel aufzuklären. | |
Bild: Der schwarze Block bei G20. Mit dabei: Sachsens Polizei | |
DRESDEN taz | Eine Sondersitzung des Innenausschusses im sächsischen | |
Landtag hat keinen Aufschluss über die tatsächliche Rolle zivil getarnter | |
sächsischer Polizisten bei den Ausschreitungen beim Hamburger G20-Gipfel | |
gebracht. Die Koalitionsfraktionen CDU und SPD stimmten gemeinsam mit der | |
AfD einen Antrag der Linken nieder, der detaillierte Aufklärung über den | |
Einsatz von vier sächsischen Beamten am 6. Juli des Vorjahres verlangt | |
hatte. | |
Vor wenigen Tagen hatte ein Zivilpolizist als Zeuge in einem Prozess gegen | |
Randalierer ausgesagt, mehrere Beamte seien bei der Demonstration „Welcome | |
to Hell“ vermummt als sogenannte zivile Tatbeobachter im Schwarzen Block | |
mitmarschiert. Allein damit hätten sie schon eine Straftat begangen. | |
In der Ausschusssitzung ist für die antragstellende Linke der Verdacht | |
nicht ausgeräumt worden, die Polizisten könnten selber als Agents | |
Provocateurs aufgetreten sein. Nach den Polizeigesetzen von Bund und | |
Ländern müssen sich entsandte Polizisten außerdem dem Versammlungsleiter zu | |
erkennen geben, was sie in Hamburg nicht taten. | |
Seit zehn Monaten bemüht sich die sächsische Linksfraktion vergeblich um | |
Aufklärung der G20-Vorgänge. Innenminister Roland Wöller (CDU) schloss sich | |
am Freitag [1][der Hamburger Staatsanwaltschaft an], die Ermittlungen | |
abgeleinen Antragehnt hatte, weil die Polizisten nicht als | |
Demonstrationsbeteiligte anzusehen seien. Dass Beamte in Sachsen mit | |
„szenetypischer Kleidung“ ausgestattet wurden, um verdeckt zu ermitteln, | |
bezeichnete Linken-Innenpolitiker Enrico Stange als „Ausbildung zum | |
Rechtsbruch“. | |
25 May 2018 | |
## LINKS | |
[1] /!5505557 | |
## AUTOREN | |
Michael Bartsch | |
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