# taz.de -- Aachener Friedenpreis: „Peng!“-Kollektiv ausgezeichnet | |
> Den Preis erhalten in diesem Jahr eine kolumbianische Organisation für | |
> Menschenrechte und das Berliner Satire-Kollektiv „Peng!“. | |
Bild: „Concern Universal Colombia“ unterstützt in der kolumbischen Provinz… | |
Aachen epd | Der Aachener Friedenspreis ehrt in diesem Jahr Friedensarbeit | |
in Kolumbien sowie Satireaktionen gegen Rüstungskonzerne und soziale | |
Missstände. Die Auszeichnung geht an die kolumbianische Menschenrechts- und | |
Entwicklungsorganisation , wie die Friedenspreisinitiative am Dienstag | |
mitteilte. Nationaler Preisträger ist das Berliner Aktivistenkollektiv | |
„Peng!“. Der mit je 2.000 Euro dotierte Preis wird am Antikriegstag am 1. | |
September verliehen. | |
„Concern Universal Colombia“ erhält die Auszeichnung „für die | |
praxisbezogene Sozialarbeit und das ganzheitliche Verständnis von Frieden, | |
das mehr beinhaltet als die Abwesenheit von Krieg und Gewalt“, hieß es. Die | |
Organisation wurde den Angaben zufolge in den 1980er Jahren von der | |
walisischen Entwicklungshelferin Siobhan McGee und dem kolumbianische | |
Lehrer Jaime Bernal gegründet. Sie initiierten den Aufbau von | |
Kleinstbetrieben, Kinderbetreuung und Seniorenbildung sowie politischer | |
Bildung zum Thema Menschenrechte. | |
Heute sei das Projekt mit fast 100 Mitarbeitern in vielen Stadtteilen von | |
Ibagués und in der gesamten Provinz Tolima aktiv, hieß es weiter. Ein neuer | |
Schwerpunkt sei die Arbeit mit indigenen Gruppen im Süden der Provinz, | |
deren Kultur auszusterben drohe. Programmleiter Jaime Bernal beteilige sich | |
darüber hinaus aktiv am Friedensprozess, nachdem die Regierung einen | |
Friedensvertrag mit den FARC-Rebellen unterzeichnet hat. Seit mehr als 20 | |
Jahren gebe es zudem Partnerschaftsbeziehungen zu Gruppen in der Stadt und | |
im Bistum Aachen. | |
Das Künstler- und Aktivistenkollektiv „Peng!“ wird für seine „mutigen, | |
kreativen und humorvollen Aktionen im Internet und in den Medien“ geehrt. | |
Die Mitglieder infiltrieren Veranstaltungen mit falschen Identitäten und | |
starten Fake-Kampagnen. Damit wollten sie Ungerechtigkeiten anprangern und | |
politische Absurditäten entlarven, hieß es. Ein großer Schwerpunkt liege | |
dabei auf Friedensthemen. | |
Unter anderem verbreitete das Kollektiv im Namen des | |
Bundesarbeitsministeriums eine Entschuldigung für die Hartz IV-Gesetze. Es | |
verkündete den Rückruf aller Heckler&Koch-Waffen in den USA und warnte auf | |
einer der Bundeswehr-Werbeseite nachempfundenen Website vor den Gefahren | |
deutscher Auslandseinsätze. An einen Rüstungsmanager [1][verliehen | |
„Peng!“-Aktivisten einen Friedenspreis der Waffenindustrie]. Die Verleihung | |
des Aachener Friedenspreises solle das Kollektiv in seiner Arbeit bestärken | |
und möglichst viele Menschen zum Nachahmen und Mitmachen animieren, hieß es | |
weiter. | |
Der Aachener Friedenspreis wird seit 1988 an Menschen verliehen, die sich | |
in ihrem Umfeld für Frieden und Völkerverständigung einsetzen. Er wird von | |
rund 50 kirchlichen, politischen, gewerkschaftlichen und gesellschaftlichen | |
Gruppen sowie von etwa 350 Einzelpersonen getragen, die im Verein „Aachener | |
Friedenspreis“ zusammengeschlossen sind. Die Preisverleihung ist | |
traditionell am 1. September. | |
8 May 2018 | |
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