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# taz.de -- EU-Kommission plant Plastikreduzierung: Einweggeschirr soll verbote…
> Die EU-Länder können die kostenlose Abgabe von Einwegverpackungen
> verbieten. Die Hersteller sollen mehr für die Entsorgung zahlen.
Bild: Berg aus Plastikmüll in Palma de Mallorca – hier wird schon lange ein …
Verbieten, ersetzen, recyceln – das sind die wesentlichen Vorschläge der
EU-Kommission, um [1][Plastikmüll vor allem im Meer zu verringern]. Sie
gehen aus einem Entwurf hervor, den die Brüsseler Behörde am kommenden
Montag vorstellen will. Demnach sollen die Mitgliedsstaaten die Möglichkeit
bekommen, Einweggeschirr, Strohhalme und Ballonstäbe aus Plastik zu
verbieten.
Die Menge an Wegwerf-Getränkebechern oder Verpackungen für Fastfood soll in
den nächsten sechs Jahren deutlich sinken – etwa, indem die
Mitgliedsstaaten nationale Minderungsziele beschließen oder die kostenlose
Abgabe dieser Verpackungen verbieten.
Für andere Einwegartikel wie zum Beispiel bestimmte Sanitärartikel sowie
Lebensmittelverpackungen und Luftballons schlägt die Kommission eine
erweiterte Produktverantwortung der Produzenten vor. Sie sollen die
Sammlung und den Transport des Abfalls bezahlen; Plastikflaschen sollen
laut dem Entwurf zu 90 Prozent recycelt werden.
Auch ein Schritt in Richtung Öko-Design ist in dem Vorschlag der
Europäischen Kommission enthalten: So sollen die Deckel und Verschlüsse von
Einweg-Getränkebehältern so angebracht werden, dass sie auch während der
Nutzung an der Packung haften bleiben.
## Nachhaltige Alternativen statt Bioplastik
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) lobt den Vorschlag der Kommission als
„starkes politisches Signal“. Verbote seien eine wirksame Maßnahme im Kampf
gegen Plastikmüll, sagt DUH-Kreislaufwirtschaftsexperte Thomas Fischer.
Auch das Europäische Umweltbüro (EEB) in Brüssel ist „ziemlich glücklich�…
über den Vorschlag und hofft, dass er nun „rasch ohne wesentliche
Änderungen in nationales Recht“ umgesetzt werde, sagt EEB-Sprecher Mauro
Anastasio. „Wir erwarten, dass diese Vorschriften den Markt für
wiederverwendbare und langlebige Kunststoffe ankurbeln“, so Anastasio. „Die
gibt es schließlich längst, aber sie sind noch nicht in den Mainstream
vorgedrungen.“
Der Umwelt helfe es allerdings nichts, wenn Wegwerfartikel aus Plastik
„eins zu eins durch Wegwerfartikel aus Biokunststoff ersetzt werden“, sagt
DUH-Experte Fischer. „Bioplastik verbraucht durch den Anbau von
Nutzpflanzen viele Ressourcen und baut sich auch unter natürlichen
Bedingungen nur sehr langsam ab.“ Ein Gesetz zur verstärkten Nutzung von
Bioplastik, das gerade in Frankreich diskutiert werde, sieht Fischer daher
kritisch. Die EU-Kommission formuliert in ihrem Vorschlag zur
Plastikstrategie nur vage: „Wenn möglich, sollten Einwegartikel aus Plastik
durch nachhaltige Alternativen ersetzt werden.“
Die Plastikstrategie muss nun noch von EU-Parlament und Ministerrat
gebilligt werden. Diesen bisweilen langwierigen Prozess hat das
Kreislaufwirtschaftsgesetz schon hinter sich – es wurde am Dienstag vom Rat
beschlossen. Es sieht höhere Recyclingquoten etwa für
Kunststoffverpackungen vor, macht aber keine Vorgaben zur
Recyclingfähigkeit oder zum Einsatz von Recyclingmaterial, um den schwachen
Markt anzukurbeln.
22 May 2018
## LINKS
[1] /EU-kaempft-gegen-Plastik/!5503195
## AUTOREN
Heike Holdinghausen
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