| # taz.de -- Nach Antisemitismus-Kritik an Rappern: Einladung in KZ-Gedenkstätte | |
| > Holocaust-Überlebende legen den Rappern einen Besuch in der Gedenkstätte | |
| > Auschwitz-Birkenau nahe. Farid Bang und Kollegah könnten auf diesem Weg | |
| > ein Signal senden. | |
| Bild: Kollegah und Farid Bang bei der Echoverleihung 2018 | |
| Berlin epd | Nach dem [1][Eklat um die „Echo“-Auszeichnung der Rapper | |
| Kollegah und Farid Bang] haben Holocaust-Überlebende den beiden Musikern | |
| einen Besuch in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau nahegelegt. „Heute | |
| laden wir Kollegah und Farid Bang ein, sich ehrlich zu machen und die | |
| Gedenkstätte zu besuchen“, erklärte der Exekutiv Vizepräsident des | |
| Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, am Dienstag in | |
| Berlin. Ein solcher Besuch der beiden Rapper wäre auch ein Signal an ihre | |
| vielen Fans. | |
| „Ab dem 3. Juni ist eine Gruppe deutscher und polnischer Jugendlicher in | |
| der Jugendbegegnungsstätte Oswiecim und der Gedenkstätte | |
| Auschwitz-Birkenau“, betonte Heubner. Die Jugendlichen würden vom | |
| Internationalen Auschwitz Komitee betreut und würden die Mitarbeiter der | |
| Gedenkstätte bei der Erhaltung des Geländes unterstützen. „Kollegah und | |
| Farid Bang können gerne mit den Jugendlichen arbeiten und sich auch so der | |
| Geschichte und der Wirklichkeit von Auschwitz stellen“, sagte Heubner | |
| weiter. | |
| Bei der „Echo“-Gala Mitte April waren Farid Bang und Kollegah trotz | |
| Antisemitismus-Vorwürfen und massiver Kritik im Vorfeld ausgezeichnet | |
| worden. Die beiden Rapper erhielten den Preis für ihr Album „Jung, Brutal, | |
| Gutaussehend 3“ in der Kategorie Hip-Hop/Urban National. Darin finden sich | |
| Textzeilen wie „Mache wieder mal ‚nen Holocaust, komm‘ an mit dem Molotow… | |
| oder „Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen“. | |
| Die Auszeichnung der Rapper hatte bundesweit ein Welle der Empörung | |
| ausgelöst. Zahlreiche Preisträger, darunter Stardirigent Daniel Barenboim | |
| sowie der Rock-Musiker Marius Müller-Westernhagen, hatten daraufhin aus | |
| Protest ihre Auszeichnungen zurückgegeben. Unter dem massiven öffentlichen | |
| Druck hatte der Bundesverband Musikindustrie in der vergangenen Woche | |
| entschieden, den [2][“Echo“-Preis in der bisherigen Form abzuschaffen]. | |
| 1 May 2018 | |
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