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# taz.de -- Treffen von Trump und Macron: Widersprüchliche Signale
> Emanuel Macron und Donal Trump haben offenbar viel geredet: über Iran,
> Syrien und Korea. Ganz einig sind sie sich allerding nicht geworden.
Bild: Emanuel Macron und Donald Trump während einer Pressekonferenz
Washington dpa/ap | Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach
Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump Bereitschaft zu Gesprächen über
einen neuen Atomdeal mit dem Iran signalisiert. Es gelte den Weg für eine
neue Übereinkunft zu ebnen, sagte Macron am Dienstag in Washington.
Gespräche darüber müssten die politischen Kräfte in der Region sowie
Russland und die Türkei einbinden. Ziel müsse es sein, nachhaltige
Stabilität für den Nahen Osten zu gewährleisten. „Wir sind nicht naiv, was
den Iran angeht“, sagte Macron. Gleichzeitig bringe er dem iranischen Volk
eine große Menge Respekt entgegen.
US-Präsident Donald Trump hingegen hat einen strikten politischen Kurs
seiner Regierung gegen den Iran unterstrichen. Er sagte, Iran dürfe niemals
erlaubt werden, Atomwaffen zu entwickeln. Der Iran stehe hinter vielen
Schwierigkeiten im Nahen Osten. „Man sieht die Fingerabdrücke des Irans
hinter vielen Problemen in Nahost“, sagte Trump. Bis zum 12. Mai muss Trump
entscheiden, ob die USA weiterhin Sanktionen gegen das Land aussetzen. Dies
wird de facto auch als Entscheidung über den Verbleib der USA im
internationalen Atomdeal mit dem Iran angesehen.
Trump forderte zudem die wohlhabenden Länder in der Region auf, ihre
finanziellen Mittel im Kampf gegen den – aus US-Sicht auch vom Iran
unterstützten – Terrorismus zu erhöhen. „Sie müssen ihre finanziellen
Anstrenguungen verstärken“, sagt Trump.
Außerdem relativierte Trump seine Pläne für einen raschen Abzug der
amerikanischen Soldaten aus Syrien. Er sagte, er wolle die US-Truppen
heimholen, aber gleichzeitig sicherstellen, dass die USA dort einen starken
und dauerhaften Fußabdruck hinterließen. Noch vor wenigen Wochen hatte
Trump gesagt, er wolle einen möglichst raschen Abzug aus Syrien. Die
Aufgabe, das Bürgerkriegsland zu stabilisieren und wiederaufzubauen,
sollten andere übernehmen.
Am Dienstag sagt er nun: „Wir werden sehen, was passiert. Aber wir werden
relativ bald nach Hause zurückkehren.“ Er betonte aber, dass sowohl er als
auch Macron kein Machtvakuum in Syrien schaffen wollten, das dann der Iran
ausnützen könne.
## Entspannungssignale nach Nordkorea
Trump hat die Gesprächsbereitschaft des nordkoreanischen Staatschefs Kim
Jong Un gewürdigt. Kim wolle das geplante Treffen mit ihm so bald wie
möglich abhalten, sagte Trump. „Wir glauben, das ist ein großes Ding für
die Welt“, fügte Trump hinzu. Kim sei „sehr offen“ und „sehr ehrenhaft…
zwischen beiden Staaten liefen „gute Diskussionen“.
Noch vor wenigen Monaten hatte Trump Kim unter anderem als „Kleinen
Raketenmann“ beschimpft. Seitdem hat Pjöngjang aber einen Dialog mit dem
Westen angekündigt. Am Freitag soll Kim den südkoreanischen Präsidenten
Moon Jae In treffen. Der Gipfel mit Trump soll im Mai oder Juni
stattfinden.
Trump schränkte ein, dass Nordkorea sich in der Vergangenheit nicht an
Versprechen gehalten habe. Durch harte Maßnahmen seiner Regierung, darunter
Sanktionen und das Organisieren internationalen Drucks, sei Pjöngjang aber
zu Gesprächen gezwungen worden. Und er legte abermals nahe, dass er „den
Tisch verlassen“ werde, sollten die Verhandlungen nicht produktiv
ausfallen. „Wir werden sehen, wohin das alles führt“, sagte Trump.
„Vielleicht wird es wundervoll, vielleicht auch nicht.“
24 Apr 2018
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