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# taz.de -- Gegen mutmaßliche Reichsbürger: Großrazzia in drei Bundesländern
> Mutmaßliche Reichsbürger sollen die Tötung von Menschen „in Betracht
> gezogen haben“. Spezialkräfte durchsuchten die Wohnungen von acht
> Verdächtigen.
Bild: Unschwer zu erkennen: Reichsbürger lehnen die Bundesrepublik ab (Archivb…
Karlsruhe afp | Wegen des Verdachts der Gründung einer
rechtsterroristischen Vereinigung hat die Bundesanwaltschaft am Sonntag die
Wohnungen von acht Beschuldigten in Berlin, Brandenburg und Thüringen
durchsuchen lassen. Die Verdächtigen sollen der sogenannten
Reichsbürgerszene angehören und sich spätestens im Sommer 2017
zusammengeschlossen haben, wie die Behörde in Karlsruhe mitteilte. Dabei
sollen sie „auch in Betracht gezogen haben, nötigenfalls zielgerichtet
Menschen zu töten“, und sich „zu diesem Zweck bereits Waffen beschafft
haben“.
Festnahmen erfolgten den Karlsruher Angaben zufolge zunächst nicht. Die
Razzia diente demnach „dazu, die bestehenden Verdachtsmomente zu
objektivieren“. Insbesondere solle „geklärt werden, ob die Beschuldigten
tatsächlich über Waffen verfügen“. Daher seien auch die Spezialeinheit GSG
9 und das mobile Einsatzkommando des Bundeskriminalamtes eingesetzt worden.
Die Beschuldigten sollen sich laut Bundesanwaltschaft mit dem deutschen
Kaiserreich von 1871 bis 1918 identifizieren und die staatliche Ordnung der
Bundesrepublik ablehnen. Ihr Ziel soll demnach sein, „die
bundesrepublikanische Ordnung durch eine an die organisatorische Struktur
des deutschen Kaiserreichs angelehnte, neue staatliche Ordnung zu
ersetzen“.
Laut Bundesanwaltschaft hatte die Staatsanwaltschaft im thüringischen Gera
am 16. August vergangenen Jahres Ermittlungen aufgenommen. Die Karlsruher
Behörde übernahm das dortige Verfahren im Oktober und leitete Ermittlungen
unter anderem wegen des Verdachts der Gründung einer terroristischen
Vereinigung ein.
Die Razzia vom Sonntag erfolgte auf Grundlage von Beschlüssen des
Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs. Es seien auch Wohnungen von
weiteren nicht tatverdächtigen Menschen durchsucht worden. Die
Bundesanwaltschaft betonte, dass es keinen Zusammenhang mit der
[1][Amokfahrt in Münster] gebe.
8 Apr 2018
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