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# taz.de -- Auto-Angriff in Münster: Ermittler suchen nach Motiv
> Ermittler tappen bei der Suche nach Hintergründen der Amokfahrt von
> Münster im Dunkeln. Inzwischen sind jedoch mehr Einzelheiten zum
> Großeinsatz bekannt.
Bild: Die Spurensuche am Tatort dauerte in der Nacht zum Sonntag an
Münster dpa | Die Polizei sucht nach der Amokfahrt von Münster nicht nach
weiteren Tätern. Es gebe keine Hinweise, dass noch weitere Verdächtige an
dem Verbrechen beteiligt waren – man gehe von der Tat eines Einzeltäters
aus, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. Die Polizei war zunächst
Zeugenaussagen nachgegangen, wonach zwei Menschen aus dem Auto gesprungen
und geflüchtet sein sollten.
Ein silberfarbenen Campingbus war am Samstagnachmittag in der Münsteraner
Altstadt in eine Menschengruppe gefahren. Bei der Amokfahrt wurden zwei
Opfer tödlich verletzt, der Täter erschoss sich anschließend selbst. Einige
der mehr als 20 Verletzten schwebten auch am Sonntag noch in Lebensgefahr.
Die Ermittler suchen derweil weiter nach Motiv und Hintergründen für das
Verbrechen.
In einer gemeinsamen Presseerklärung von Staatsanwaltschaft und Polizei in
Münster hieß am frühen Morgen: „Bislang liegen keine Hinweise auf einen
möglichen Hintergrund für die Tat vor. Die Ermittlungen werden mit
Hochdruck und in alle Richtungen geführt.“
Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte am
Samstagabend gesagt: „Es spricht im Moment nichts dafür, dass es einen
islamistischen Hintergrund gibt.“ Es handelt sich womöglich um einen
psychisch labilen Einzeltäter
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Nordrhein-Westfalens
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wollen am Mittag über den Stand der
Ermittlungen informieren.
Klar ist bisher nur, dass ein Mann am Samstag um 15.27 Uhr den Campingbus
in eine Menschengruppe vor einer beliebten Gaststätte gesteuert und sich
danach im Wagen erschossen hatte. Nach [1][Informationen der FAZ] stammt
der Täter aus Olsberg im Sauerland. Er habe schon lange in Münster nahe des
Tatorts gelebt.
## Unbrauchbare Maschinenpistole gefunden
Die Polizei identifizierte inzwischen die beiden Todesopfer. Laut
Staatsanwaltschaft und Polizei handelt es sich um eine 51-jährige Frau aus
dem Kreis Lüneburg und einen 65-jährigen Mann aus dem Kreis Borken.
Die Polizei fand bei der Durchsuchung der Wohnung des Amokfahrers eine
nicht brauchbare Maschinenpistole vom Typ AK47, wie es hieß. Die Beamten
hätten nur eine Dekorationswaffe und Feuerwerkskörper gefunden.
Spezialisten hätten aus Sicherheitsgründen die Wohnungstür aufgesprengt,
bevor die Beamten die Räume hätten untersuchen können. Am Samstagabend
waren in Münster wiederholt Explosionsgeräusche zu hören gewesen.
Auch unmittelbar nach der Amokfahrt hatten sich die Einsatzkräfte dem
Campingbus mit großer Vorsicht genähert, da Beamte Drähte sahen, die ins
nicht einsehbare Fahrzeuginnere führten.
Experten des Landeskriminalamts aus Düsseldorf hätten dann das Fahrzeug auf
mögliche Gefahren ausgiebig untersucht und letztlich Entwarnung gegeben,
hieß es weiter. Ermittler hätten im Wagen die Waffe, mit der sich der Täter
erschossen habe, sowie eine Schreckschusswaffe und rund ein Dutzend
Feuerwerkskörper gefunden.
## Behinderungen in der Innenstadt auch am Sonntag
Das Bundeskriminalamt richtete im Internet für Zeugen ein
[2][Hinweisportal] ein. Dort können Videos oder Fotos, die im Zusammenhang
mit der Tat stehen, hochgeladen werden. Nach Angaben der Polizei laufen
inzwischen viele Hinweise ein.
„Allein die Tatortaufnahme wird viel Zeit in Anspruch nehmen“, erklärte
Fischer zum Stand der Untersuchungen. „Wir brauchen Zeit, die Spuren
auszuwerten und die Ergebnisse der Ermittlungen zusammenzuführen.“ Auch am
Sonntag sei deshalb mit Behinderungen in Münsters Innenstadt zu rechnen.
Die Spurensuche am Tatort dauerte in der Nacht an. Leichen wurden dort erst
im Dunklen abgeholt. Polizisten sperrten den Bereich weiter großräumig ab.
Dieser Artikel wurde aktualisiert um 11.30.
8 Apr 2018
## LINKS
[1] http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/vorfall-in-muenster-mutmasslicher…
[2] https://www.bka-hinweisportal.de/
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