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# taz.de -- Kommentar Steve Bannon und die Börsen: Der Hetzer und der Handelsk…
> Trumps Exstratege Bannon ist zwar raus aus dem Weißen Haus. Jetzt gibt
> der Trump-Erklärer Europas Rechtspopulisten Nachhilfe.
Bild: Steve Bannon, der ehemalige Chefstratege von US-Präsident Trump, bei ein…
Nein, linke Antikapitalisten müssen wegen Steve Bannon nicht ihre
Marktkritiken umschreiben – wohl aber künftig noch trennschärfer
argumentieren. Die Tiraden des früheren Trump’schen Büchsenspanners liefern
Europas Ultrarechten einmal mehr Folien für künftige Wahlsiege. „Zur Hölle
mit der Börse!“ ist eine weitere perfide Version von „Ihr da oben, wir da
unten“.
Im Grunde ist es nur ein Handelskonflikt, aber für Bannon und Trump
wertvolle Propaganda, um Abstiegsängste zu schüren. Wie handzahm agiert die
hiesige AfD derzeit, wenn sie ab und zu mal „Solidarität mit dem deutschen
Schichtarbeiter“ fordert! Noch.
Exchefstratege Bannon ist raus aus dem Weißen Haus, aber immer noch ein
Top-Erklärer des erratischen Egomanen Trump. Der US-Präsident fing den
Krach mit den Strafzöllen auf Aluminium oder Stahl an. Es ging dabei aber
keineswegs nur um die nicht mal 200.000 Jobs in diesen Branchen. Bannon
erklärt es uns: Und wenn die aktuelle Handelszickerei zwischen den USA und
China auch zu Abschlägen auf den Märkten führt – ist den Massen doch
schnurz!
„Fragt die Arbeiter in Ohio, Pennsylvania und Michigan nach der Wall
Street“, sagt Bannon. „Die“ Börse – Achtung: das böse Geld und sein
antisemitischer Kontext – habe die Jobs vieler dieser Leute exportiert –
und davon profitiert. Die Märkte agierten ja nur kurzfristig, die
Strafzölle seien dagegen ein „Zeichen für China“ – Achtung: gelbe Gefah…
dass „das Spiel der Verzögerung vorbei ist“.
Eine prima Schablone für Alice Weidel, Marine Le Pen & Co. Bannon hat sie
im März in Europa getroffen – und sicher darauf aufmerksam gemacht, wie
effektiv die Hetze mit kapitalistischen Stereotypen ist. Dabei hat er auch
auf eine weitere Dekonstruktion westlicher Grundfesten hingewiesen:
Kryptowährungen wie der Bitcoin sollten gestärkt werden, um „den“
Zentralbanken die Kontrolle über den Geldmarkt zu entziehen. Genau: die
EZB, oberstes Establishment und somit eine perfekte Zielscheibe für Ultras
von rechts.
5 Apr 2018
## AUTOREN
Kai Schöneberg
## TAGS
Stephen Bannon
Schwerpunkt AfD
Rechtspopulismus
Stephen Bannon
Stephen Bannon
USA
Wahlmanipulation
Schwerpunkt USA unter Trump
Schwerpunkt USA unter Trump
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