Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Islam-Institut an der HU: Scheitern als Chance für den S…
> Dass vier Islamverbände den Kooperationsvertrag mit der HU nicht
> unterschrieben haben, kann die Tür für einen Neuanfang öffnen.
Bild: HU-Präsidentin Kunst will das Institut – unter den bisher verhandelten…
Wenn eine Regierungskoalition bestimmte Erbstücke ihrer Vorgänger
ausschlagen könnte, würde die geplante Gründung des Instituts für
Islamische Theologie an der Humboldt-Uni (HU) für Rot-Rot-Grün ganz sicher
zum verzichtbaren Gerümpel gehören.
Nicht, dass der Senat prinzipiell etwas gegen die Einrichtung des
Ausbildungsganges für Imame und ReligionspädagogInnen einzuwenden hätte.
Ganz im Gegenteil: Genauso wie der Universität das Bekenntnis zur
wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Relevanz des Fachs geglaubt
werden darf, so ehrlich ist auch das Bestreben der Koalition, von
Integration und Gemeinschaft nicht nur zu reden, sondern die materiellen
und ideellen Grundlagen dafür auszubauen oder überhaupt erst zu schaffen.
Die Partner für dieses hehre Projekt sind jedoch umstritten. Die
konservative Ausprägung der Verbände, die Nähe zum türkischen Staat von
zumindest zwei der fünf Organisationen und deren Bestehen auf bis ins
Detail gehender Kontrolle bei der Einrichtung des Instituts dürfte einigen
KoalitionärInnen reichlich Bauchschmerzen bescheren.
Insofern wäre das Ausbleiben der Unterschriften von vier der fünf Verbände
ein Glücksfall und ein bequemer Ausweg aus dem Dilemma, progressive Politik
ausgerechnet als Gemeinschaftsprojekt mit erkennbar rückschrittlichen
Organisationen praktizieren zu müssen. Letztlich könnte ausgerechnet Ditib
durch ihre unnachgiebige Haltung die Tür zu neuen Verhandlungen mit
breiterer Beteiligung sowohl in den Religionsgemeinschaften als auch an der
Hochschule öffnen.
So bleibt den WissenschaftspolitikerInnen der Koalition die heimliche
Hoffnung, dass die Humboldt-Universität auf ihrer Position beharrt und
Ditib und die anderen Verbände auch den anberaumten Gütetermin in
anderthalb Wochen ohne Unterschrift verstreichen lassen. Inschallah.
3 Apr 2018
## AUTOREN
Daniél Kretschmar
## TAGS
Islamische Theologie
Humboldt-Universität
Ditib
Humboldt-Universität
Islamische Theologie
Humboldt-Universität
Islamverbände
Islamische Theologie
Islamische Theologie
Islamwissenschaft
## ARTIKEL ZUM THEMA
Islam-Institut der Humboldt-Universität: Letzte formale Hürde genommen
Studierende der HU wollen das umstrittene Institut noch verhindern. Vorerst
vergeblich: Ihre Klage hat keine aufschiebende Wirkung.
Klage gegen Islam-Institut der HU: Imam-Ausbildung vor Gericht
Studierendenvertreter wollen die Einrichtung des neuen Studienganges
verhindern. Dabei geht es auch ums demokratische Prinzip.
Umstrittenes Institut an Berliner Uni: Der Islam kann studiert werden
Die Humboldt-Universität bekommt ihr Institut für islamische Theologie,
unterstützt vom Senat. Die nächste Hürde: geeignete Professoren zu finden.
Institut für islamische Theologie: Letzte Chance für Islamverbände
Der Berliner Senat und die Humboldt-Uni wollen ein Islam-Institut gründen.
Doch die Zusammenarbeit mit den islamischen Verbänden ist schwierig.
Institut für Islamische Theologie: Glaubenskrise an der Humboldt-Uni
Vier Islamverbände verweigern die Unterstützung für geplantes
Religions-Institut. Der Senat beraumt ein Krisengespräch für Mitte April
an.
Islamische Theologie in Berlin: Beim Barte des Professors
Die Humboldt-Universität will islamische Theologen ausbilden – ohne
liberale Muslime. Kritik kommt von Studierenden und CDU.
Islamwissenschaft in Deutschland: Relilehrer, Präventionsberater, Imam
An fünf deutschen Unis können sich Studierende zum islamischen Theologen
oder Rechtsexperten ausbilden lassen. Ihre Jobaussichten sind gut.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.