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# taz.de -- Nicht ganz so dreckige Diesel: Blaue Plakette zurück im Rennen
> Die Regierung ändert ihre Meinung zur Plakette für relativ saubere
> Diesel. Doch wer zahlt die Nachrüstung der Motoren der Euronorm-5-Flotte?
Bild: Die Plakette zeigt's: Diese Diesel stoßen nicht ganz so viele Stickoxide…
Berlin taz | Die Bundesregierung hat ihre Meinung zu einer „blauen
Plakette“ geändert. Hatten sich der geschäftsführende Verkehrsminister
Christian Schmidt und sein Vorgänger Alexander Dobrindt (beide CSU)
wiederholt dagegen ausgesprochen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert
am Mittwoch, man werde sich nach der Auswertung des Urteils des
Bundesverwaltungsgerichts vom Dienstag „alsbald“ mit der blauen Plakette“
beschäftigen.
Im Kern geht es um die Umsetzung der durch das Urteil möglichen Fahrverbote
für Dieselstinker. Es ist den Autos ja nicht anzusehen, wie viel Stickoxide
sie ausstoßen. Ob ein Kfz die relativ saubere Euro Norm 6 d hat oder die
Verpesternorm 3 steht nur in den Fahrzeugpapieren, die Kontrolle ist
schwierig.
Ein Plakette auf der Windschutzscheibe würde das ändern. Das Prinzip
funktioniert bereits in 58 Umweltzonen in Deutschland: Hinein dürfen
Inhaber einer grünen Plakette, deren Fahrzeug bestimmte Abgasgrenzwerte vor
allem in Bezug auf Feinstaub einhalten.
Die „Blaue“ würde einer weiteren Forderung Auftrieb geben: der
Motornachrüstung für die Euro-5-Flotte, immerhin etwa 6 Millionen Kfz. Laut
Urteil dürfen für sie Verbote erst ab September 2019 greifen. Fraglich ist
nur, wer die Nachrüstung mit Katalysatoren, etwa 2.000 Euro pro Pkw,
bezahlt: der Kfz-Eigentümer, die Industrie – oder gar der Steuerzahler?
28 Feb 2018
## AUTOREN
Kai Schöneberg
## TAGS
Diesel
Blaue Plakette
Fahrverbot
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Blaue Plakette
Dieselfahrverbot
Fahrverbot
Feinstaub
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