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# taz.de -- Bauernverband gibt Widerstand auf: Durchbruch für neues Fleischsie…
> Nun schlägt auch der Bauernverband vor, Fleisch danach zu kennzeichnen,
> wie das Tier gehalten wurde. Tierschützer begrüßen das.
Bild: Bio-Ferkel im offenen Stallbereich
Berlin taz | Es wird wahrscheinlicher, dass Fleisch künftig nach den
Haltungsbedingungen der Tiere gekennzeichnet werden muss. Denn nun hat der
einflussreiche Deutsche Bauernverband seinen Widerstand aufgegeben. Der
Präsident der Organisation, Joachim Rukwied, schlug für Schweinefleisch ein
Modell mit drei Stufen vor, das man verpflichtend und in staatlicher Regie
umsetzen könnte. „Da sind wir offen“, sagte Rukwied der Deutschen
Presse-Agentur. Er erhoffe sich, dass dank der Kennzeichnung „mehr Produkte
aus besseren Bedingungen gekauft werden“. Genau aus diesem Grund fordern
Tierschützer schon lange eine obligatorische Haltungskennzeichnung.
Konkret schlägt der Bauernverband vor, dass in der Kennzeichnung eine Stufe
1 für den gesetzlichen deutschen Standard stehen soll. Stufe 2 seien höhere
Standards – etwa mit mehr Platz im Stall. Stufe 3 sei „Premium“, zum
Beispiel mit Auslauf ins Freie. „Und 0 ist alles, was nicht deutscher
gesetzlicher Standard ist.“ Bio-Fleisch stehe mit eigenen, höheren
Standards für sich: „Da brauchen wir keine eigene Spezifikation in diesem
System.“
Dazu könnte eine Herkunftskennzeichnung kommen. „Zum Beispiel D-D, das
heißt, das Ferkel kommt aus Deutschland, und gemästet wurde das Schwein
dann auch in Deutschland.“ Wenn das Ferkel aus Dänemark stammt, würde die
Kennzeichnung „DK-D“ lauten, sagte Rukwied. „Es geht darum, überhaupt ei…
deutsche Ferkelerzeugung zu erhalten.“ Der Anteil importierter Ferkel sei
deutlich gestiegen, die Hälfte der deutschen Erzeuger habe seit 2010
aufgehört.
Noch im Juni hatte Rukwied [1][in der taz] eine Pflicht zur
Haltungskennzeichnung abgelehnt. Doch dann kündigte der Discounter Lidl an,
ab April mit einer Stufen-Kennzeichnung für seine Fleisch-Eigenmarken zu
starten. „Der Bauernverband springt jetzt auf einen Zug auf, der fährt. Er
will nicht alleine stehen bleiben“, sagte Ulrich Jasper, Geschäftsführer
der ökologisch orientierten Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft,
der taz. Wie die Grünen und die Tierschutzorganisation ProVieh begrüßte er
Rukwieds Kehrtwende. Alle forderten aber, dass die Kriterien streng genug
sein müssten.
ProVieh kritisierte es als „Verbrauchertäuschung“, den besten Standard mit
der 3 und nicht mit der 1 zu kennzeichnen: „Die 1 verbinden wir nicht erst
seit der Eierkennzeichnung mit etwas besonders Gutem, wir kennen sie von
Schulnoten und Prüfungen.“
12 Mar 2018
## LINKS
[1] /Bauernverbandschef-ueber-Umweltschutz/!5419830/
## AUTOREN
Jost Maurin
## TAGS
Bauernverband
Fleischproduktion
Landwirtschaft
Initiative Tierwohl
Lesestück Recherche und Reportage
Fleisch
Landwirtschaft
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