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# taz.de -- Neue Schulen für Berlin: Jetzt mit Lounge
> Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) stellt das Raumprogramm für alle
> Schulneubauten vor. Es gibt vor allem mehr Platz.
Bild: Auch in den alten Schulen kann man natürlich etwas lernen
Mehr Platz für Ganztagsangebote am Nachmittag, mehr Platz für die
Inklusion, mehr Platz zum Mittagessen, überhaupt mehr Platz: So lässt sich
im Groben zusammenfassen, wie die neuen Schulen aussehen sollen, die der
rot-rot-grüne Senat im Rahmen seiner groß angelegten Schulbauoffensive in
den nächsten Jahren bauen will. Wehe durch die Architektur der Altbauten
noch der „pädagogische Geist des 19. und 20 Jahrhunderts“, sei der
„anstehende Bauboom eine Riesenchance“ das zu ändern, sagte
Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Mittwoch bei der Vorstellung des
neuen Raumprogramms für alle künftigen Schulbauten.
Konkret will man weg von der allseits bekannten „Flurschule“: Die langen
Gänge fräßen wertvollen Platz, den man besser auch zu Unterrichtszwecken
nutzen könne, sagte Scheeres. Außerdem sei eine solche Architektur, wo ein
jeder in seinem Klassenraum verschwindet, wenig offen und kommunikativ. In
den neuen Schulen gruppieren sich die jeweils drei Klassenräume deshalb um
ein „Forum“ – was früher der Flur war, wird jetzt also zu einer Art Loun…
mit Sitzeckchen für Gruppenarbeiten.
Der Gewinn an „pädagogischer Nutzfläche“ sei jedenfalls beträchtlich,
rechnete der zuständige Referatsleiter in Scheeres' Verwaltung, Harald
Meergans, am Dienstag vor. Bei einer durchschnittlichen Grundschule habe
man nun nicht mehr 5,8 Quadratmeter pro SchülerIn zur Verfügung, sondern
7,4 Quadratmenter – ein Plus von 25 Prozent.
Mehr Raum soll auch der Inklusion eingeräumt werden: Scheeres versprach pro
Einheit („Compartment“) aus Klassenzimmern und Begegnungs-Lounge Räume zum
Beispiel für Ergotherapie und behindertengerechte Duschen und Toiletten.
## Mehr Platz zum Essen
Auch der Stellenwert des Mensaessens soll aufgewertet werden – darauf hatte
im Vorfeld auch die Arbeitsgemeinschaft Schulraumqualität, in der unter
anderem Elternvertreter saßen, besonders gedrängt. Die Grundschulmensen
werden künftig mit 270 Quadratmetern um 100 Quadratmeter größer geplant als
zuvor. Eine Reaktion auf die wachsenden Schülerzahlen: Die Mensakapazitäten
reichen an vielen Schulen nicht aus – teilweise muss deshalb auf dem Flur
gegessen werden, oder in vielen Durchgängen, wodurch nur wenig Zeit zum
Essen bleibt.
Insbesondere für die weiterführenden Schulen gibt es eine Verbesserung:
Standardmäßig sind dort nun Küchen vorgesehen, in denen zumindest von einem
Caterer angeliefertes Essen aufgewärmt werden kann. In der Vergangenheit
hatte unter anderem die Vernetzungsstelle Schulverpflegung des Landes immer
wieder die geringe Akzeptanz des Mensaessens an Oberschulen thematisiert –
Schuld seien auch die schlechte Qualität des Essens wegen nicht vorhandener
Küchen.
14 Schulneubauten sind in der näheren Planung, 2021 sollen die ersten der
neuen Schulen ans Netz gehen. Kritik an der neuen Schularchitektur kam
zuletzt von den Grünen: Sie fürchten „Architektur von der Stange“ und
kritisieren, dass es keinen „offenen architektonischen Ideenwettbewerb“
gegeben habe.
21 Feb 2018
## AUTOREN
Anna Klöpper
## TAGS
Sandra Scheeres
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
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Gemeingut in BürgerInnenhand
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