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# taz.de -- Elternprotest im Wedding: Bedingt solidarisch
> Die Weddinger Grimm-Grundschule hat viele Kinder aus der maroden
> Krämer-Schule aufgenommen. Die Eltern protestieren, die Schulleitung
> mahnt Solidarität an.
Bild: Eine einzige große Baustelle: die Berliner Schulen
Die Notschließung der völlig maroden Weddinger Carl-Krämer-Grundschule
sorgt inzwischen für massive Elternproteste im Bezirk. Denn weil die
insgesamt 500 SchülerInnen seit Mitte Februar notfallmäßig auf drei andere
Schulen in Mitte und Wedding verteilt wurden, wird es vor allem an der
Brüder-Grimm-Grundschule eng: Gleich sieben Klassen aus der Krämer-Schule
musste die Schule im Sprengelkiez aufnehmen, insgesamt rund 140 Kinder. Nun
beschweren sich die Elternvertreter der Grimm-Schule in einem offenen Brief
an Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) über Lärm, eine übervolle Mensa
und den Wegfall wichtiger Räume – „zum Nachteil für die vielen Schüler m…
Förderbedarf“.
Die Brüder-Grimm-Grundschule liegt in einem schwierigen Kiez, 86 Prozent
der Kinder haben einen Migrationshintergrund. Auch die Krämer-Grundschule
gilt als „Brennpunktschule“. Nun stehe die „schulische Stabilisierung und
Weiterentwicklung“ der Schule „hinter der Notlage zurück“, und auch die
Krämer-SchülerInnen litten unter der Situation.
Zwar habe man „vollstes Verständnis“ dafür, dass irgendwie geholfen werden
müsse, heißt es in dem Brief, der auch von LehrerInnen und ErzieherInnen
beider Schulen unterstützt werde, wie die Elternvertreterinnen schreiben.
Sie schlagen aber vor, als Notfallquartier lieber ein benachbartes Gebäude
der Senatsbildungsverwaltung in der Tegeler Straße zu nutzen – das werde
nur zeitweise für die Lehrerausbildung genutzt und sei als ehemaliges
Schulgebäude geeignet.
## Nach Ostern zurück
In der Bildungsverwaltung hält man das indes für keine gute Idee: Man habe
diesen Vorschlag „geprüft“, sagt eine Sprecherin von Senatorin Scheeres am
Dienstag auf Nachfrage. Die Seminare seien jedoch „voll belegt“, eine
Umorganisation nicht möglich.
Tatsächlich sieht offenbar auch ein Großteil des Kollegiums der
Grimm-Schule den Elternbrief skeptisch: Es überwiege vielmehr „der
Solidaritätsgedanke, in dieser Notsituation zu helfen“, lässt die
Schulleitung mitteilen. Man stehe keineswegs „wie dargestellt hinter diesem
Brief“.
Schulstadtrat Carsten Spallek (CDU) rechnet indes damit, dass die
Krämer-SchülerInnen nach den Osterferien Anfang April wieder zurück in ihre
eigene Schule in der Zechliner Straße können. Allerdings liegt ein
wichtiges Statikgutachten noch nicht vor.
Bei Sanierungsarbeiten wegen Schimmelbefall wurden Anfang Februar lose
Deckenplatten in vielen Klassenräumen entdeckt – und ein Riss im Mauerwerk,
von dem noch unklar ist, ob er die Statik beeinträchtigt. Der Großteil der
SchülerInnen wird seitdem in einem noch bis Sommer leer stehenden
Schulneubau an der Chausseestraße in Mitte unterrichtet.
6 Mar 2018
## AUTOREN
Anna Klöpper
## TAGS
Schule
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Sandra Scheeres
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