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# taz.de -- UN-Bericht zur Armee in Birma: Sexuelle Gewalt gegen Rohingya
> Nach Angaben der UN sind Frauen und Mädchen der Bevölkerungsgruppe
> massiver Gewalt und systematischen Vergewaltigungen ausgesetzt.
Bild: In die Region Cox's Bazar in Bangladesch sind etwa 610.000 Rohingya geflo…
Dhaka/Frankfurt a.M. epd | In Birma sind Frauen und Mädchen der
muslimischen Rohingya-Volksgruppe nach UN-Angaben gezielter sexueller
Gewalt durch die Armee ausgesetzt. Es gebe systematische Vergewaltigungen,
sagte die UN-Sonderbeauftragte für sexuelle Gewalt in Konflikten, Pramila
Patten, laut Berichten lokaler Medien vom Montag.
Die UN-Vertreterin erklärte, sie habe von Flüchtlingen „Horrorgeschichten
von Vergewaltigungen und Massenvergewaltigungen“ gehört. Patten hatte die
Region Cox's Bazar in Bangladesch besucht. Dorthin sind etwa 610.000
Rohingya geflohen, seit Birmas Armee Ende August einen neuen brutalen
Feldzug startete.
Wie die UN-Sonderbeauftragte weiter ausführte, wurde die sexuelle Gewalt in
Birmas westlichem Rakhine-Staat vom Militär „befohlen, orchestriert und
verübt“. Auch Angehörige von Grenzpolizei und Milizen seien daran beteiligt
gewesen. Demnach berichteten weibliche Flüchtlinge von
„Gruppenvergewaltigungen durch Soldaten, erzwungene öffentliche Nacktheit,
Demütigungen und sexueller Versklavung in militärischer Gefangenschaft“. Es
habe Fälle gegeben, in denen Frauen und Mädchen buchstäblich zu Tode
vergewaltigt worden seien. Laut Patten war ihr ein Besuch im Bundesstaat
Rakhine verweigert worden.
Hauptverantwortlich für die Gräuel ist zwar Birmas Armee. Zugleich werfen
Menschenrechtler der zivilen Regierung unter [1][Friedensnobelpreisträgerin
Aung San Suu Kyi] moralisches Versagen vor. So wird kritisiert, die
de-facto-Regierungschefin habe die Verbrechen des Militärs wiederholt
zurückgewiesen oder gar verteidigt.
Auch während ihres Besuchs in Rakhine Anfang November verurteilte Suu Kyi
die Gräuel nicht. Seit 2012 kommt es dort immer wieder zu [2][Pogromen
gegen die Rohingya]. Der Konflikt war wieder aufgeflammt, nachdem sich die
Rohingya-Miliz Arsa im August zu Angriffen auf Polizei- und Armeeposten
bekannt hatte. Die Armee reagierte auf die Attacken mit brutaler
Gegengewalt. Die UN und Menschenrechtler werfen Birma [3][Verbrechen gegen
die Menschlichkeit und „ethnische Säuberungen“] vor.
13 Nov 2017
## LINKS
[1] /Petition-der-Woche/!5445023
[2] /Rohingya-in-Bangladesch-und-Birma/!5448642
[3] /Vorgehen-gegen-Rohingya-in-Birma/!5446384
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