| # taz.de -- Kommentar Donald Trump in Südkorea: Moon-Walk des US-Präsidenten | |
| > Mit dem Hardliner Abe in Tokio war sich Trump noch einig. Sein Besuch in | |
| > Seoul hingegen behindert einen möglichen Dialog mit Nordkorea. | |
| Bild: Moon und Trump – der ausnahmsweise mal schweigt | |
| Es gibt sie noch: Kanäle nach Nordkorea. Südkoreas Präsident Moon ist im | |
| Konflikt um Pjöngjangs Atomwaffenprogramm um Deeskalation bemüht und | |
| versucht – wenn auch nur informelle – Gespräche anzuberaumen. Und auch | |
| zwischen den einstigen Verbündeten Nordkorea und China gibt es erstmals | |
| seit Jahren der Funkstille wieder Kontakt. Verhandlungen mit dem Kim-Regime | |
| sind also durchaus in den Bereich des Möglichen gerückt. | |
| Wäre da nicht Donald Trump. Der US-Präsident hat gleich zum Auftakt seiner | |
| zwölftägigen Asien-Reise erneut Öl ins Feuer gegossen. Über das Pentagon | |
| ließ er am Wochenende durchsickern, dass die US-Regierung die Option einer | |
| Bodeninvasion durchaus in Erwägung ziehe. Nur auf diese Weise ließen sich | |
| Nordkoreas Atomwaffen zerstören. Allein diese Verlautbarung dürfte | |
| Pjöngjangs Zorn noch mehr befeuern. | |
| Mit Japans Ministerpräsidenten Shinzo Abe mag sich Trump auf seiner ersten | |
| Station in Tokio noch einig gewesen sein. Abe ist selbst ein Hardliner und | |
| fühlt sich nach seiner haushoch gewonnenen Wiederwahl in seinem Vorhaben | |
| bestätigt, Japans pazifistische Nachkriegsordnung über Bord zu werfen. | |
| Doch schon auf der nächsten Station am Dienstag in Seoul hat Trump es mit | |
| anderen Stimmen zu tun. Ausgerechnet die Südkoreaner, die im Fall eines | |
| Krieges am schlimmsten von einem nordkoreanischen Militärschlag betroffen | |
| wären, sind das Kriegsgejaule leid. Zehntausende nahmen am Sonntag in Seoul | |
| an einer Friedensdemonstration teil. | |
| Auch im Verhältnis mit China hat Trump sehr viel Porzellan zerschlagen. | |
| Dabei war die chinesische Regierung auf ihn zugegangen. Sie trägt die | |
| Sanktionen gegen den einstigen Bruderstaat nun mit. Der US-Präsident giftet | |
| trotzdem weiter. | |
| Trump wird nicht im Geringsten zu einer friedlichen Lösung der Koreakrise | |
| beitragen. Man kann sich schon glücklich schätzen, wenn er den Konflikt | |
| nicht noch weiter anheizt. Eine traurige Bilanz, die man schon jetzt, zu | |
| Beginn seiner Reise, ziehen kann. | |
| 7 Nov 2017 | |
| ## AUTOREN | |
| Felix Lee | |
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