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# taz.de -- Pläne für die Hasenheide vorgestellt: Die Revolution trägt Grün
> Der erste neue geschützte Radstreifen wird grün sein, zwei Meter breit
> und mit Pollern vom Autoverkehr getrennt. Zwölf weitere Vorhaben werden
> geplant.
Bild: Grün und sicher. Die neuen Pläne für die Hasenheide
Berlin taz Viele Revolutionen beginnen mit einer Farbe. Die
Oktoberrevolution, die sich dieser Tage zum hundertsten Male jährt, setzte
ganz auf die Signalfarbe Rot. Bei der Berliner Fahrradrevolution, die
demnächst in der Hasenheide beginnen soll, hat sich die zuständige
Senatorin Regine Günther für Grün entschieden. Politische Parteinahme kann
man der 54-jährigen nicht vorwerfen. Zwar haben die Grünen sie nominiert,
selbst aber ist sie parteilos.
Günther hat die Pläne für die Hasenheide auf der Fahrradkommunalkonferenz
am Dienstag im Hotel Estrel vorgestellt. Es ist der Auftakt für eine ganze
Reihe solcher Vorhaben. Zwischen Südstern und Wissmannstraße soll ein
geschützter Radstreifen mit einer Breite von zwei Metern entstehen.
Eingefärbt wird er mit Kaltplastik in grüner Farbe. Zwischen Autoverkehr
und Radstreifen soll ein Sicherheitsabstand von einem Meter liegen. Weil
das Ganze Platz kostet, wird es auf der Höhe des Parks an der Hasenheide
künftig keine Parkplätze mehr geben. Der Autoverkehr rollt dagegen auf zwei
Spuren.
Umgekehrt verhält es sich auf den bebauten Abschnitten der Hasenheide. Hier
gibt es Parkplätze, dafür müssen die fahrenden Autos mit einer Spur
auskommen. Die Botschaft der grünen Revolution: Der Fahrradverkehr geht
vor. Parkende und fahrende Autos müssen sich den Rest teilen. Das gibt
bestimmt noch ordentlich Gesprächsstoff. Zumal bereits weitere zwölf
geschützte Radstreifen mit den Bezirken in der Abstimmung sind.
Aber auch die radelnde Bevölkerung hat nun ihre Debatte. Womit grenzt man
einen Radstreifen vom Autoverkehr baulich ab? Mit Pollern oder mit
sichtbaren Schwellen? Bei der Hasenheide hat sich die Verkehrsverwaltung
für 0,9 Meter hohe, rot-weiße Poller entschieden. Das sei aber noch keine
Vorentscheidung für andere Vorhaben, ließ Günthers Sprecher Matthias Tang
wissen. Eine Kurzumfrage unter Radfahrenden in der taz ergab, dass
Schwellen eher Stürze verursachen könnten als Poller.
## Alles wird grün
Auch die Farbe der Revolution stieß mehrheitlich auf Gegenliebe. Gut so,
denn da lässt die Senatorin nicht mehr mit sich reden. Wenn der grüne Belag
an der Hasenheide eine Testphase übersteht, werden alle Radwege in Berlin
grün eingefärbt, kündigt Radsenatorin Regine Günther an.
Und wann beginnt sie nun, die grüne Revolution? Mit dem Start der Bausaison
2018, heißt es aus der Verwaltung. Geschichte wird gemacht – aber erst,
wenn das Wetter mitspielt.
7 Nov 2017
## AUTOREN
Uwe Rada
## TAGS
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Radverkehr
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