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# taz.de -- Friedensnobelpreis für Atomwaffengegner: Böll ist auch dabei
> Die Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen bekommt den
> Friedensnobelpreis, die Heinrich-Böll-Stiftung feiert mit ihren
> jahrelangen Partnern.
Bild: Nur die anderen sind schlimm? Von wegen. „Deutschland ist aktiver Teil …
Berlin taz | „Wenn man sich nur an denen orientiert, die diese Welt
schlechter machen, kann man sie nicht besser machen“. Mit scharfer
[1][Kritik an der deutschen Bundesregierung] eröffnete Sascha Hach die
Pressekonferenz in den Räumen der Heinrich-Böll-Stiftung. Hach ist
Friedensforscher und Mitbegründer der internationalen Kampagne zur
Abschaffung der Atomwaffen (ICAN) in Deutschland. Zwei Stunden zuvor hatte
das Osloer Nobelkomitee der jungen Aktivistengruppe den Friedensnobelpreis
verliehen.
Ein historischer Tag für das 2007 in Wien gegründete internationale
Bündnis. Für die Aktivisten ist das bereits der zweite große Erfolg dieses
Jahres. Im vergangenen Juli hatten 122 Staaten der Vereinten Nationen das
internationale Abkommen zum Atomwaffenverbot verabschiedet. Seit dem 20.
September liegt der Vertrag in New York zur Unterzeichnung bereit.
„Nach jahrelangem ackern haben wir die erste Ernte eingefahren“, so Hach.
Doch eines ist auch jungen Atomwaffengegnern klar: Die Abstimmung war nicht
mehr als eine „Rebellion der schwachen Staaten“. Atommächte wie Russland,
Indien, Pakistan, Israel und die USA verweigern die Unterzeichnung. Auch
die Bundesregierung hat sich gegen das Abkommen ausgesprochen. Man will
internationale Partner nicht verprellen, so das Außenministerium.
Hach richtet deshalb seinen Appell an die Adresse der deutschen
Außenpolitik. „Historisch war Deutschland immer ein Motor der Abrüstung.
Mit dieser Tradition hat die Regierung gebrochen“, so sein Vorwurf. Gerade
2017, einem Jahr in dem die Gefahr einer nuklearen Eskalation so groß wie
lange nicht mehr ist, müsse Deutschland eine Vorbildrolle übernehmen, so
Hach. Auch deshalb ist die Preisverleihung als „Ermutigung für eine
wichtige Sache“ zu verstehen, so Ellen Ueberschär, Vorstandsmitglied der
Heinrich-Böll-Stiftung.
Seit den Anfangsjahren unterstützt die Böll Stiftung die Arbeit der
deutsche ICAN-Sektion. Dank der Hilfe der Stiftung konnten die Aktivisten
an internationalen Konferenzen teilnehmen und für den Abschaffungsvertrag
werben. Jetzt gilt es die restlichen Gegner zu überzeugen. Für Hach hat die
Bundesregierung dabei eine Schlüsselrolle inne. „Deutschland ist aktiver
Teil der nuklearen Teilhabe“. An Bundeswehrstandorten lagern Atomwaffen.
„Deutschland ist Mitglied der nuklearen Planungstruppe“, so Hach. Auch
deshalb erhoffen sich die jungen deutschen Aktivisten gegen Atomwaffen nach
dem Friedensnobelpreis neuen Schwung für die Debatte.
6 Oct 2017
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## AUTOREN
David Gutensohn
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