# taz.de -- Gewalt gegen Rohingya: Birma verspricht langfristige Lösung | |
> Der birmesische Vizepräsident Henry Van Thio will Hilfe ohne | |
> Diskriminierung bereitstellen. Der Zugang zu Hilfsgütern für die Rohingya | |
> ist erschwert. | |
Bild: Mehr als 420.000 Rohingya sind in Birmas Nachbarland Bangladesch geflohen | |
New York/Dhaka ap/taz | Birma hat Langzeitlösungen im Konflikt mit der | |
muslimischen Minderheit der Rohingya versprochen. Das tiefe Misstrauen, das | |
sich über Jahrzehnte hinweg entwickelt habe, müsse langsam abgebaut werden, | |
sagte der Vizepräsident Henry Van Thio am späten Mittwochabend bei der | |
UN-Generalversammlung in New York. | |
Die Regierung fühle sich verpflichtet, Hilfe ohne Diskriminierung | |
bestimmter Menschen oder Gruppen bereitzustellen und die Empfehlungen | |
umzusetzen, die unter anderem der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan im | |
Umgang mit den Rohingya für Birma aufgestellt hatte. | |
Das harte Vorgehen gegen die muslimische Minderheit im Staat Rakhine ist | |
von den Vereinten Nationen als Situation mit [1][„ethnischen Säuberungen“] | |
beschrieben worden. Nach Unruhen Ende August und einer militärischen | |
Reaktion darauf sind mehr als 420.000 Rohingya ins Nachbarland Bangladesch | |
geflohen. | |
Ein Lastwagen mit Hilfsgütern für die muslimische Minderheit ist indessen | |
in einem Graben in Bangladesch umgekippt und hat den Tod von mindestens | |
neun Menschen verursacht. Zehn weitere seien durch den Vorfall verletzt | |
worden, hieß es aus Kreisen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz am | |
Donnerstag. Bei den Toten handele es sich um Bangladescher, die | |
Lebensmittelpakete an 500 Familien entlang der Grenze des Landes zu Myanmar | |
verteilen sollten. | |
Eine für medizinische Versorgung zuständige Person in der Gegend teilte | |
mit, sechs Menschen seien nach dem Umkippen des Wagens sofort tot gewesen, | |
drei weitere seien im Krankenhaus gestorben. | |
Am Donnerstag meldete die Polizei im Westen Myanmars, Warnschüsse auf einen | |
buddhistischen Mob abgegeben zu haben, der Hilfsgüter an die ethnische | |
Minderheit blockiert hatte. Acht Menschen seien festgenommen worden, hieß | |
es. 300 Menschen hätten Steine und Molotow-Cocktails auf einen Truck | |
geworfen, der unter anderem mit Lebensmitteln beladen war. | |
21 Sep 2017 | |
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